Neoslave - Autoviolator

Review

NEOSLAVE aus dem belgischen Antwerpen veröffentlicht mit „Autoviolator“ dieser Tage sein zweites Album – und stellt damit unser Synthwave-Album des Monats März. Nach dem ordentlichen „From Womb To Doom“ (2017) dürfte dieses Werk dem Projekt einen weiteren Popularitätsschub bescheren: Die Qualität der dargebotenen Synthwave-Darksynth-Mischung auf „Autoviolator“ sollte dabei keineswegs hinderlich sein.

Konsequente Weiterentwicklung gegenüber „From Womb To Doom“

Auch wenn man gegenüber dem Vorgängeralbum eine ordentliche Schippe Tempo drauflegt: NEOSLAVE entwickelt sich mit seinen elf neuen Tracks nachvollziehbar weiter und opfert seine Zugänglichkeit nicht auf dem Altar der Aggression. Das Geheimnis von „Autoviolator“ liegt vielmehr in seiner besonderen Mischung aus Härte und Melodiösität. Was dann gerade bei Songs wie „Brutal Moves“ und „Electric Dance Machine“ (das mit einem fetzigen Gitarrensolo daher kommt) auch einen Bezug zu neueren PERTURBATOR zulässt.

NEOSLAVE, oder: Die langen Schatten der Genregrößen

Ob es allerdings den durch das Albummotiv (und die Video-Ästhethik der Voarb-Single „Greedy Little Eyes“) allzu schnell hergestellten Bezug zu GOST gebraucht hätte, der auch durch das Label selbst wiederholt durch Hinweise auf die Konzerteröffnung während dessen „European Possesions“- Tour aufgemacht wird? Eigentlich eher nicht. Denn NEOSLAVE setzt zwar auf einen heftigen, mithin dominanten Beat, lässt diesen aber nicht so aggressiv Amok laufen wie Herr Baalberith auf seinem aktuellen Werk. Auch wenn schnellere Stücke wie „Take Back Control“, „The New Slaves“ und der Opener „Future Is Dead“ recht harsch daher kommen, so bleibt man doch stets kontrolliert und der Zugänglichkeit verpflichtet. Und dass es auch etwas poppiger geht, das beweisen „Solace“ und „Love Oscillator“, die die Tür vom tanzflächenerschütterndem Darksynth NEOSLAVEs in Richtung Synthwave offen lassen.

Mit „Autoviolator“ schafft es NEOSLAVE zwar eine eigene Duftmarke zu setzen, die ganz besondere Live-Qualitäten birgt – denn insbesondere in stickiger Club-Atmosphäre sollte das neue Material von NEOSLAVE seine wahre Stärke zeigen. Nur das letzte Quäntchen Genialität und ein besonderer Wiederkennungwert gehen NEOSLAVE noch etwas ab, was  „Autoviolator“ zu einem wirklich guten, aber letztlich keinem überragenden Album macht.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

31.03.2019

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Exit mobile version