KURZ NOTIERT
Die Münsteraner NEORITE walzen sich mit ihrem Sludge-Rock-Gemisch schon ganz ordentlich durchs Geäst. Markante Merkmale sind neben einer voluminösen Produktion natürlich vor allem ein Sound, der seine Inspiration durch BARONESS und Konsorten kaum verleugnen kann. Damit gehen NEORITE zum Glück offen um, was natürlich keinen faden Song wie „In Circles“ entschuldigt, der tatsächlich nach Discount-BARONESS klingt.
Auch „Emergence“ biegt schnell nach atmosphärischem WE HUNT BUFFALO-Einstieg in diese Schublade ab und verschwindet ebenso schnell aus dem Gedächtnis. Umso verwirrender ist, dass die Band mit dem übermächtigen Wüterich „Neology Of Enlightenment“ doch einen richtigen, vor allem aber eigenständigen Kracher in petto hat. Sie können es also, wenn sie wollen. Der ungezügelte, grobkantige Hardcore-Einschlag passt hervorragend ins Klangbild der Herren hinein.
Doch im Gesamten klingt „Temple Of The New“ dann doch noch etwas unentschlossen. So wird zum Beispiel mit pulsierendem, an Synthwave gemahnenden Intro eröffnet, das sicher eine interessante Kombination mit dem Sludge ergeben hätte. Doch die Synth-Komponente wird schnell über den Haufen geworfen für weitestgehend standardmäßige BARONESS-Stangenware, die immerhin kompetent in Szene gesetzt ist. Es darf in Zukunft aber gerne mehr „Neology Of Enlightenment“ und weniger „Emergence“ sein.
Aus denen wird was. Krass wie Monsieur in „Emergence“ nach dem jungen Nick Holmes und austeilendem Pete Steele klingt. Das Review ist allerdings fair, vieles noch ausbaufähig und „Neology…“ wirklich der mit Abstand beste Song.