Neonfly - Clever Disguise

Review

Galerie mit 17 Bildern: Neonfly - Magnum - On The 13th Day Tour - 2012

Viele Infos liegen mir über NEONFLY nicht vor, da ihrer EP „Clever Disguise“ kein Promo-Sheet beiliegt. Aber die Metal-Archives wissen immerhin zu berichten, dass sich die Band 2007 in London gründete. Also halten wir uns nicht lange mit biographischen Fakten auf, sondern wenden uns direkt dem Inhalt des Fünf-Trackers zu.

Die Songs von NEONFLY unterliegen zahlreichen Einflüssen, die man hin und wieder durchhört. Einerseits sind es die Melodic-Power-Metal-Bands im Stile von HELLOWEEN oder SONATA ARCTICA, denen nachgeeifert wird. Aber auch die Anleihen beim Progressive Rock früherer Tage sind unüberhörbar, wobei ich hier mal Namen wie RUSH oder JETHRO TULL in die Waage werfen würde. Auch die Hardrock-Größen der Siebziger haben gelegentlich ihre Auftritte.

Ganz ausgefeilt klingen die Songs jedoch noch nicht. Teilweise passen Elemente nicht zusammen, wie beispielsweise die nostalgischen Orgeluntermalungen beim sonst typischen Power-Metal-Track „Broken Wings“. Dass bei diesem Stück Tony Mills als Gastsänger fungiert, ist auch eher ein Fehlgriff, da ich persönlich die Stimme vom eigentlichen Sänger Tamas Csemez ein wenig besser finde. Zu den wirklich starken und prägnanten Shoutern gehört er aber deswegen noch lange nicht.

Auch „I Think I Saw A Ufo“ ist ziemlich wirr und klingt etwas wie KISS meets DEF LEPPARD. Beim stark LED ZEPPELIN-beeinflussten „Gonna Shoot You Right Down“ habe ich bisweilen den Eindruck, als spielen Lead- und Rhythmguitar nicht unbedingt denselben Song.
Am stärksten finde ich noch den straighten Opener „Reality Shift“ und den progressiv-symphonisch gestalteten Rausschmeißer „Ship With No Sails“. Allerdings täuschen auch diese Songs nicht darüber hinweg, dass NEONFLY noch viel lernen müssen.

Schwächen sehe ich neben dem unausgegorenen Songwriting auch bei der Abstimmung der Einsätze. Es kommt nicht von ungefähr, dass manches so wirr und irgendwie uninspiriert klingt. Die Leistungen an Instrumenten und auch beim Gesang sind zweifellos verbesserungsfähig- und auch –bedürftig. Die Produktion ist etwas dünn. Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass es sich um eine Demo-EP handelt.

„Clever Disguise“ ist noch nicht unbedingt eine empfehlenswerte Visitenkarte für den Einstieg ins Metal-Business. NEONFLY haben einige interessante Ansätze, doch sie müssen noch viel Arbeit in ihre Kompositionen und auch ihre technischen Fähigkeiten stecken. Mit weiteren Releases dürfen sie sich gerne Zeit lassen.

03.02.2009

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