Was mag wohl Anna-Varney zugestoßen sein, da sie/er sich nun von den allzu düsteren Gefilden, ihre/seine einstige so geliebte Heimat, nun doch etwas sanfteren und vor allem etwas lichtdurchfluteteren Themen zuwendet? Ob es einfach an der Last der Dunkelheit liegt? Wie auch immer, mit Nenia wird hier ein weiteres musikalisches Werk unter Mitwirkung dieses Mensches präsentiert, welches besonders durch den Gesang das ein oder andere mal an Sopor Aeternus erinnert, damit musikalisch aber nicht viel gemein hat. Außer, daß es hier getragen und zumeist ruhig zur Sache geht. Unterstützt von einem klassischen Instrumentarium ist die hier geschaffene Beschaulichkeit jedoch nicht wirklich sonderlich spannend. Irgendwo zwischen den Verbannten Kindern Evas und Weltenbrand ist man leider etwas zu eintönig und ehrlich gesagt auch etwas zu schmalzig, um richtig den Hörer in den Bann ziehen zu können. Besonders zu Weltenbrand kann man ein sehr stark Verwandtschaft attestieren, was besonders an dem Rezitieren von Mythen und Sagen, ob nun authentisch oder nicht, liegen mag. Jedoch klingt das Pathos doch etwas übertrieben und bewirkt manchmal mehr – wohl nicht unbedingt gewollte – amüsierte Blicke. Dabei dürfte sich Nenia jedoch tatsächlich als Hintergrundmusik recht gut eignen, ob die konzentrierte Tätigkeit dabei auf ein Buch, ein Rollenspiel oder gar den Abwasch gerichtet sei, ist dabei unerheblich. Jedoch als richtiges Werk, um darin zu versinken, ist es nicht wirklich geeignet, auch wenn die NeoFolk-Tendenzen am Schluß dem ganzen eine neue Wendung geben. Anne-Varney sollte lieber wieder seine Kraft auf Sopor Aeternus richten, mir gefällt seine übertriebene Dunkelheit doch besser als dieser Versuch, etwas romantisch-verklärtes zu schaffen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!