Nemesis Sopor - Firmament

Review

Galerie mit 14 Bildern: Nemesis Sopor - Walpurgisnacht 2023 in Berlin

NEMESIS SOPOR sind im atmosphärischen Black Metal verortet und veröffentlichten Anfang März mit „Firmament“ bereits ihr viertes Studioalbum. Lyrisch setzt sich „Firmament“ mit dem Konzept von Freiheit auseinander, insbesondere mit der beliebten Frage, wie weit Freiheit gewährt oder auch genommen werden sollte. Nach diesem Konzept wurde auch der Albumtitel gewählt, da das Firmament eine schwer zu definierende Grenze zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen darstellt. Zudem lässt sich die Frage nach der Größe des persönlichen Firmaments stellen. Insgesamt ein sehr philosophischer Ansatz, stellt sich nur die Frage, wie die Musik das untermalt.

NEMESIS SOPOR wollen von Freiheit singen

Die sechs Songs, die größtenteils Überlänge haben, einfach als atmosphärischen Black Metal zu bezeichnen würde zwar oberflächlich korrekt sein, allerdings versteckt die Dresdener Band noch mehr in den Songs. Es wird sich nicht nur zwischen Raserei und atmosphärischen Ruhephasen abgewechselt, die teilakustischen Zwischenspiele tänzeln manchmal auch proggy-verspielt in den Gehörgang und abrupte Tempowechsel oder kurze Breaks, um die Spannung über die Spielzeit des einzelnen Songs zu halten, werden ebenfalls gerne eingesetzt.

Gesanglich wird auch einiges an Abwechslung geboten, Sänger und Gitarrist R.S. weiß je nach Stimmung des Songs zwischen klassischen, hohen Screams, bedrohlichen Growls, finsterem Flüstern und gelegentlich sogar theatralischem Klargesang hin und her zu wechseln.

„Firmament“ ist gerade für die ersten Durchläufe kein Album zum nebenher Hören. Innerhalb der einzelnen Songs haben NEMESIS SOPOR so viele kleine, verspielte Momente versteckt, die zusammengemischt die Atmosphäre des Albums kreieren. Einfach nur mal eben bei YouTube für zwei, drei Minuten in einen Song reinhören reicht nicht, um die komplette Bandbreite der Scheibe zu erfassen. Um sich einen guten Überblick verschaffen, was einen erwartet, sei der eröffnende Zwölfminüter „Detritus“ empfohlen, der viele Facetten des Albumspektrums bereits abdeckt.

„Firmament“ ist ein vielschichtiges und dichtes Werk geworden

Nicht nur Fans des atmosphärischen Black Metals könnten sich für NEMESIS SOPORs neues Werk erwärmen, allerdings sollte man sich Zeit und Ruhe mitbringen, um die einzelnen Tracks auf sich wirken zu lassen. Starke Leistung!

19.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37237 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Nemesis Sopor - Firmament

  1. Kazanian sagt:

    Ein sehr gutes Album.
    Speziell die lyrische Komponente möchte ich hervorheben. Solch Qualität fehlt mir persönlich häufig bei vielen (BM) Bands.

    8/10
  2. sardine sagt:

    Hatte das Album vorbestellt und Ende März bekommen und es hat mich mit dem ersten Durchlauf sofort gepackt und läuft seitdem in Heavy Rotation bei mir. Das Teil trifft genau meinen Geschmack gerade eben weil es so variabel ist. Sehr stark sind vor allem die ruhigeren Parts (die einen Großteil der Platte ausmachen) in denen die Gitarren sehr sehr starke Melodien spielen die immer wieder aufhorchen lassen. Die dann eingestreuten Blast Parts sind dann auch immer songdienlich platziert und lockern dadurch den Hörfluss schön auf.
    Auch die angesprochene Variabilität im Gesang tut dem Ganzen richtig gut, am Ende sind es drei „Sänger“ wenn man so will, der eine keift und spuckt Galle während den Blast Parts, der zweite röchelt und growlt in den Midtempo Abschnitten und dann gibt es noch den Klargesang der immer wieder die Szenen auflockert. Aber auch hier immer alles passend zu Text und Melodie.
    Was ich auch noch erwähnen möchte ist die super passende Produktion die auch die einzelnen Part schön betont und verstärkt. In keiner weiße steril oder überproduziert aber trotzdem so sauber dass alles seine Ordnung hat und super zur Geltung kommt (sogar der Bass ist schön knackig hörbar).

    Aktuell für mich zusammen mit der neuen Afsky die Platte des Jahres.
    Somit für mich die Höchstnote 10/10 da ich nicht wüsste was man an dem Album besser machen könnte.

    10/10
  3. Thefrogger sagt:

    Diese Album Gefällt mir sehr gut. da es sowohl mit ruhigen Passagen als auch mit 3 arten des Gesangs Überrascht. und die Texte sehr Wage aber zum Nachdenken Anregend gestaltet sind 🙂

    10/10