Die Franzosen NEIGE MORTE wollen auf ihrem zweiten Album „Bicephaale“ so richtig dekonstruktiv zu Werke gehen, wollen die Grenzen zwischen Black Metal, Death Metal, Noise, experimenteller Musik und Postcore zerfließen lassen, wollen absolut unklassifizierbar sein – was ihnen soweit auch gelingt: Schubladendenken ist bei dem Trio aus Lyon völlig fehl am Platz (zumindest kommt man damit nicht allzu weit), Lo-Fi-Gerumpel trifft auf weitgehende Strukturlosigkeit und „Songwriting“, das sich gegen sämtliche Konventionen und Gewohnheiten richtet, nicht greifbar ist und es auch nicht sein will. Alles scheint improvisiert zu sein, aber nicht zusammen, sondern gegeneinander. Alles ist ungewöhnlich, nichts will hängen bleiben. Damit kann man das Experiment, zu 100 Prozent außerhalb des Üblichen zu agieren, sicherlich als gelungen betrachten. Bleibt am Ende nur die Frage: Wer zum Teufel soll sich das anhören?
Klingt der Review zufolge nach Abruptum…