Nefesh - Shades And Lights

Review

Achtung, Achtung! Hier spricht die Genre-Polizei. Normalerweise habe ich weder Lust, noch rechne ich mir die Kompetenzen an, jedwede Einordnung objektiv bewerten zu können. Wenn man allerdings auf penetrante Art und Weise derart falsch liegt, dann ist etwas anderes als ein bestimmter Einspruch schlicht nicht angebracht. Zweifellos hat die Musik der Italiener eine progressive Note, nicht allein ob den ganzen überlangen Stücken, doch aus welchen Gründen man das Ganze mit Death Metal umschreiben sollte, ist mir ein Rätsel. “Shades And Lights“ ist in jedem Fall das zweite Album des Quintetts und vereint durchaus viele Elemente unterschiedlichster Spielarten, doch die Quintessenz rangiert immer noch irgendwo zwischen Symphonic und Groove Metal.

Der Bandname NEFESH stammt ursprünglich vom Wort “Nephesh“, das auf der hebräischen Sprache basiert und auch in entsprechender Bibel vorkommt. Dort bedeutet es soviel wie Seele oder Leben, umfasst in seiner Bedeutung allerdings noch etwas mehr als die reine Übersetzung. Musikalisch agieren die Südeuropäer ganz grundsätzlich über sehr umfangreich, beziehungsweise ausschweifend ausgearbeitete Songstrukturen. Im Vordergrund steht dabei zumeist das omnipräsente Keyboard, bedient durch Stefano Carloni, das “Shades And Lights“ ein gewisses Symphonic-Feeling verleiht.

Und dennoch verlieren sich NEFESH nicht auf schmierigen Tastenteppichen und der damit oftmals implizierten, kitschigen Aura. Dazu trägt natürlich ganz zentral die Saitenabteilung bei, die an sich unheimlich groovig und bestimmt daherkommt. Oftmals im Midtempo angelagert, lassen sich die Riffs nicht wirklich überwiegend dem Symphonic Metal zuordnen, sondern erscheinen teilweise thrashig oder entstammen dem Heavy Metal. Der Gesang von Paolo Tittarelli reicht ebenso von einer hohen Singstimme bis hin zu shoutartigem Gemöbele, das einen durchaus interessanten Kontrast liefert. Auch die einzelnen Kompositionen wirken zum Teil recht einprägsam und gehen gut ins Ohr, obgleich “Shades And Lights“ über die gesamte Spielzeit ein wenig das Besondere fehlt.

27.01.2012
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