Necroverdose - Off

Stangenware und müde Schablonisierung – das sind Inbegriffe vor den sich ein Musikredakteur graust. Über geile Scheiben freut man sich, über blamablen Schund ebenso. Nur das graue Mittelmaß quält einen dazu, sich belanglos wirkende Sätze aus den Rippen zu leiern. In dieses Raster gehören NECROVERDOSE – welch’ tolles Wortspiel – mustergültig dazu. Die Franzosen existieren bereits seit neun Jahren, bringen aber aktuell erst ihr Start-Album heraus. Davor hat es lediglich für ein Demo und einen Split-Beitrag auf dem “Dimebag Will Never Die“-Sampler gereicht. Demnach machen unsere westlichen Nachbarn also Groove Metal. Nee. Ganz im Gegenteil, “Off“ haut auf den Putz, und zwar in typisch amerikanischer Todesmanier.

Also nix mit griffigen Simplizitätsriffs, mächtigem Groove-Faktor oder umtransformierte Country-Atmosphäre. Eher Tod, Blut, Fleisch und Zerstörung. NECROVERDOSE legen offenbar großen Wert auf eine hohe Breaklastigkeit ihrer Stücke, was man als charakteristische US-Machart ausweisen kann. So böllert “Off“ über gute 40 Minuten mit mordsmäßiger Durchschnittsgeschwindigkeit und wenigen Zwischenstopps gnadenlos am Hörer vorbei und lässt nebenher Verweise in Richtung CANNIBAL CORPSE, VILE und Konsorten nachklingen.

Das ist jetzt alles schön und gut sowie auch rein qualitativ meilenweit davon entfernt, wirklich unbrauchbar zu sein, aber die Frage, ob man nun wirklich noch den 3948sten Klon alter Ami-Helden braucht, ist mit Sicherheit berechtigt. Meine Antwort lautet Nein, weshalb hier nicht mehr zu holen ist, als müder Durchschnitt.

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