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Necrotted - Worldwide Warfare

Review

Galerie mit 13 Bildern: Necrotted - Core Fest 2022

NECROTTED stehen für handfesten, so traditionsbewussten wie abwechslungsreichen Death Metal aus dem Süden Deutschlands. Mit dem Namen Fink in den eigenen Reihen gibt es da außerdem die Parallele zu den Mit-Abtsgmündern von HACKNEYED. Irgendwas hat die baden-württembergische Gemeinde an sich, das hier den Todesstahl besser gedeihen lässt, als anderswo. Das dritte NECROTTED-Album „Worldwide Warfare“ ist ein weiterer Beweis dafür.

Es werden genügend musikalische Anhaltspunkte geboten

Wie bereits in der Vergangenheit überzeugen NECROTTED auf ihrer jüngsten Veröffentlichung vor allem durch einen gewissen Facettenreichtum, den so mancher Genre-Vertreter bisweilen vermissen lässt. Dazu gehört auch, dass ein Song wie „No War But Class“ im Refrain nicht vor Core-Elementen und eingängigen Lead-Gitarren zurückschreckt. Oder dass „The Lost Ones“ die Explosion mit düsteren Clean-Gitarren vorbereitet.

Und auch ansonsten finden NECROTTED einen ordentlichen Mittelweg zwischen Highspeed-Gehacke und Groove. Wo „Hunt Down The Crown“ sich zwischenzeitlich beim Black Metal bedient, tauchen an anderen Stellen dezente Breakdowns auf. Das Tempo und die Beats werden ansprechend variiert, so dass dem Hörer im Verlaufe der zehn Songs nie die Anhaltspunkte ausgehen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass Fabian Fink und Pavlos Chatzistavridis sich die Vocals aufteilen, was an mancher Stelle zu coolen Ergänzungsparts führt und in anderen Momenten die Möglichkeit gibt, Worte und Passagen besonders zu betonen. Auch live trägt diese Konstellation sicherlich zur Entlastung bei. Generell klingt der heisere und nicht zu gutturale Stil der beiden Sänger nicht zu sehr nach Deathcore-Reißbrett sondern erinnert vielerorts angenehm an BOLT THROWER.

NECROTTED gelingt abermals eine sehr ordentliche Death-Metal-Scheibe

Ein Kritikpunkt, den die Kollegin schon vor drei Jahren bezogen auf das Vorgänger-Album „Utopia 2.0“ anmerkte, ist der Schlagzeug-Sound. Richtig viel getan hat sich an dieser Stelle nicht. Vor allem in den schnellen Double-Bass-Passagen klingen die Trigger doch arg steril. Die prominente Schlagzeug-Abmischung tut dabei ihr übriges. Da bei „Worldwide Warfare“ abermals Nikita Kamprad von DER WEG EINER FREIHEIT hinter den Reglern saß, der für seine Soundarbeit beim aktuellen Album seiner Band viel Lob erhielt, muss man allerdings davon ausgehen, dass das hier zu Hörende auch absolut so gewollt war.

Insgesamt ist aber auch „Worldwide Warfare“ wieder eine sehr ordentliche Death-Metal-Scheibe geworden, die zwar keine Offenbarung darstellt, traditionelle und moderne Einflüsse aber zu abwechslungsreichen Songs zu verweben weiß.

20.10.2017

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