Necrotted - Imperium

Review

Soundcheck September 2023# 18 Galerie mit 24 Bildern: Necrotted – Summer Breeze Open Air 2024

Damals als eine neue, aus lokalen Gründen zur Haus- und Hofband des Summer Breeze Festivals avancierten Truppe, ist den Abtsgmündern NECROTTED bis Heute der ganz große Durchbruch mit ihren Platten verwehrt geblieben. Und das, auch wenn derzeit mit „Imperium“ bereits das fünfte Album in den Startlöchern stehen und sich gleichsam musikalisch über 15 Jahre Bandgeschichte hinweg auch durchaus entwickelt hat. Angefangen mit einem manchmal dann doch etwas drögen Mix aus Slam Death Metal und Deathcore, halten inzwischen auch schwarzmetallische Riffelemente Einzug in die Musiklandschaft der Schwaben und zeigen das Quintett vielschichtiger als noch in ihren Anfangstagen.

Weniger Deathcore, mehr High-Speed

Seit nunmehr zehn Jahren ist das Line-Up von NECROTTED konstant, was sich einerseits in der aus einem Guss wirkenden Gesamtperformance der Band niederschlägt, andererseits aber auch dazu führt, dass der Stil von „Operation: Mental Castration“ aus dem Jahr 2021 auf dessen Nachfolger nur im Detail verfeinert wurde. Die tonnenschweren Breakdowns und handfesten Slamparts aus der Vergangenheit sind dieser Tage bestenfalls in den Hintergrund gerückt, stattdessen tritt das Kollektiv um das Bruder-Duo Fabian (Vocals) und Phillip Fink (Gitarre) rücksichtsloser aufs Gaspedal und ist gerade in diesen High-Speed-Momenten auch am Stärksten.

In „Reich der Gier“ sowie in „Imperator“, darüber hinaus auch zwei der besseren Stücke auf „Imperium“, keift Sänger Fink auch einige beißend gesellschaftskritische Passagen auf Deutsch. Während darüber hinaus auch noch „Artificial Truth“ mit seinen wuchtigen Drumüberleitungen überzeugen kann und „Order Beyond All Bounds“ durch dessen Refrainstruktur zu gefallen weiß, rauschen viele Passagen auf dem fünften Album der Band recht eindruckslos vorbei. Auch wenn sich die Saitenfraktion zweifellos bemüht, Herr über das Chaos zu bleiben und entsprechend markige Riffs einzustreuen, so wollen diese sich aber nicht konstant im Hörergedächtnis verankern.

Auch „Imperium“ liefert nicht den großen Durchbruch

Keine Frage, kommt Zeit, kommt Rat. NECROTTED sind nach mittlerweile 15 Jahren Erfahrung absolut gereift und klingen trotz moderner Ausrichtung längst nicht mehr dem musikalischen Zeitgeist angepasst. Auf „Imperium“ darf man sich mit einer Band auseinandersetzen, die Geschwindigkeit, Brutalität und Moderne intensiv kombiniert, aber nicht in aller Gänze das Songwriting betreffend überzeugen kann.

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12.09.2023

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3 Kommentare zu Necrotted - Imperium

  1. zircular sagt:

    Man kann es echt nicht mehr hören, von dieser Sorte gibt es gefühlt tausend Bands. Alles klingen gleich, von daher braucht man das Ding auf keinen Fall. Nö.

    3/10
  2. ClutchNixon sagt:

    Mir gefällt insbesondere „Reich der Gier“ von den bisher ausgekoppelten Songs sehr gut. Wenn der Platte noch mehr der dieser geilen Ein Weg einer Freiheit/Belphegor Reminiszenzen innewohnen, werden es bei mir definitiv zwei Punkte mehr, als die des Rezensenten sein.

  3. destrukt. sagt:

    Gefällt mir überraschend gut. Die angesprochenen BM-Anleihen werten das ganze auf und auch die Produktion, insbesondere der furztrockene Drumsound, ist stimmig. Da gibts von den „tausend gleich-klingenden Bands“ auch deutlich schlechteres auf die Ohren.

    7/10