Dass auch die Universitätsstadt Siegen gerne mal metzelt und blutige Hautfetzen in sich reinschaufelt, beweisen die Neulinge NECROSPHERE mit ihrer saftig-triefenden Debüt-EP „Viral Ressurection“, deren fünf Tracks es in sich haben.
Der Sound besitzt die Brutalität eines Rasenmähers, der über ein paar Welpen fährt, ohne dabei jedoch völlig im Einheitsbrei zu versinken. Das Tempo innerhalb der Songs variiert in „Where Agony Prevails“ zwischen Überschallgeschwindigkeit an den Drums, militärischem Gestampfe und kurzen, beinah doomlastigen Verschnaufpausen. Besonders auch die Gitarrenriffs sorgen für faire Abwechslung und einen Spritzer Melodie in der Brutalo-Suppe. „Feeding The Caskets“ (cooler Songtitel übrigens…) erinnert stellenweise an die frühen Klopper von GRAVEWORM mit dominanten Growls, die gelegentlich aber auch zu wilden Black-Screams wechseln und dem Song somit mehr Dimensionen verleiht, als die meisten Grunz-und-schlag-zu-Bands in der Szene besitzen. Keine Überraschung: Die Lyrics handeln von hitzigen Morden, Kannibalismus und wie der Titel schon sagt, vielen kleinen Todesviren, die die Erde niedermachen – natürlich nichts Neues, sprachlich aber durchaus akzeptabel und schön bildlich, dass der Eiter einem beim Lesen anständig ins Gesicht spritzt. Gore wie er sein muss, die Fliegen können kommen!
Amüsanterweise beweist das Bandfoto im Booklet übrigens eine Sache, die wir heimlich schon alle längst wussten: Richtig fiese Growler besitzen einen überbreiten Schornstein als Hals! Schade nur, dass es bloß fünf Songs auf die EP geschafft haben… da schnaufte mein CD-Player doch am Ende befriedigt nach mehr.
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