Das mit dem Wiedererkennungswert kriegen NECROSHINE nicht so hin. Dafür sind sie kompromisslos. Wenn andere Bands, gerade aus dem Land des Stiefels, eher zum feinen Melodiepinsel greifen, lassen die Italiener auch auf dem dritten Studioalbum den Hammer kreisen – die Ausnahme bildet das klebrige „Another Feather Of Your Saints‘ Wings Has Broken“. Hier wird nicht Schlagzeug gespielt, es wird zerstört, was unter den Drumstick kommt. Und Gitarren sind zum Sägen da. So sind gut hörbare Black-Death-Salven entstanden, die kaum Zeit zum Luftholen lassen. Dazu trägt auch die Stimmlage von Teo bei, der wenig Lust auf Variation hat und wie ein Berserker konsequent im Tiefbereich agiert. Recht so.
2001 wurde das Feuer von NECROSHINE entfacht, 12 Jahre später entsteigt den Flammen mit „Invocation Of Blasphemy“ das dritte Album. Ganz interessant, dass die Italiener 2007 sogar schon eine DVD mit dem Titel „Live Underground“ herausgebracht haben. Eifrig.
Das neue Material ist gut geeignet, um nach oder bei der Arbeit durch vertonte Zerstörungswut den Kopf frei zu kriegen, um im Takt des Schlagzeugs neue Bestzeiten beim Joggen zu erreichen und beim Zocken das Adrenalin hochzuhalten. Sprich: „Invocation Of Blasphemy“ ist sehr ordentliche (und gut produzierte) Begleitmusik, kann als eigenständiges Werk aber nur bedingt überzeugen, weil Abwechslung und herausragende Ideen eher Mangelware sind. Daran ändert auch das gern kopierte „B.M.“ (VENOM-Cover) mit putzigem Südländerakzent nichts.
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