Necrosemen - Vglns (Tape)

Zweieinhalb Jahre nach ihrer Debüt-EP „And All Shall Be Smitten By Fyre“ lassen die Schweizer mit dem stilsicheren Namen NECROSEMEN zwar immer noch auf ein erstes Album in voller Länge warten, veröffentlichen aber immerhin ihre zweite EP „Vglns“. Diese erscheint wie schon die 2013er-EP auf dem kultigen, schwedischen Extreme-Label Blood Harvest und schlägt auch musikalisch in eine ähnliche Kerbe wie ihr Vorgänger. Die vier Stücke auf „Vglns“ klingen roh, charmant unproduziert und lebhaft, und auch in Sachen Songwriting machen NECROSEMEN ein weiteres Mal keine Gefangenen. Und so bieten sie auch auf ihrer zweiten EP eine herrlich bösartige, bizarre und obskure Mischung aus Black und Death Metal, wie man ihn von TEITANBLOOD, WEREGOAT oder PROCLAMATION gewohnt ist.

Allerdings haben sich NECROSEMEN durchaus ihren eigenen Stil geschaffen und klingen in den Details anders als die genannten Bands – obskurer, mysteriöser, hintergründiger. Daraus resultiert zwar auf der einen Seite die Tatsache, dass keiner der vier Songs auf „Vglns“ wirklich im Kopf hängen bleibt – aber das ist wohl auch nicht das, worauf NECROSEMEN mit ihrer Musik abzielen. In Sachen bizarrer Atmosphäre und einem Gefühl der Nichtgreifbarkeit macht den Schweizern nämlich so schnell keiner was nach – vielleicht mit Ausnahme von VEILED, die kürzlich mit ihrem Tape „Omniscient Veil“ ein noch etwas obskureres Stück Musik geschaffen haben. An deren Klasse reichen NECROSEMEN aufgrund des auf Dauer nicht ganz so wirkungsvollen Songwritings doch noch nicht heran – aber sie sind auf einem guten Weg. Und wer VEILED oder die oben genannten Vergleichsbands mag, der sollte die „Vglns“-EP so oder so auf dem Schirm haben.