NECROSADIST. Hinter diesem wenig schöngeistigen Namen verbirgt sich die zweite musikalische Spielwiese von DICTATOR-Macher A. Dictator. Diese Personalüberschneidung führt zu gewissen Parallelen: Wie bei DICTATORs genialem Werk „Dysangelist“, das ich hiermit nochmals ausdrücklich bewerben will, handelt es sich auch bei „Abstract Satan“ um ein pechschwarzes Stück Musik; und wie an besagtem Funeral-Doom-Brocken werden sich ob der absoluten Kompromisslosigkeit auch an NECROSADISTs Debüt die Geister scheiden. Das war’s dann allerdings auch schon in Sachen Gemeinsamkeiten, stilistisch haben die beiden Projekte so gut wie nichts miteinander gemein. Wo „Dysangelist“ ein schmerzhafter Abstieg in die Abgründe der Seele ist, steht NECROSADIST für explosiven, extrovertierten Black Metal; es geht nicht um Selbstzerstörung, sondern um die Zerstörung des ganzes Restes.
„Abstract Satan“ ist ein hässliches und brutales Stück Metal. Schwarz, garstig und abstoßend, dabei nicht frei von spielerischem Anspruch und denkbar weit entfernt von allem, was im BM momentan „angesagt“ ist (und mit „P“ anfängt). NECROSADIST spielen einen sehr riffbetonten Black Metal, der auch vor Quietschesoli nicht zurückschreckt und mitunter etwas von der Zügellosigkeit der ersten extremen Metalbands hat (eher POSSESSED als VENOM), dabei kein bisschen Retro klingt und deshalb entfernt an NEGATIVE PLANE erinnert. Mit den Amis verbindet das englische Projekt allerdings ansonsten nur wenig; zu fies, direkt und auch eingängig ist der Ansatz von NECROSADIST. Eher könnte man „De Mysteriis Dom. Sathanas“ als Vergleich heranziehen (auch wenn A. Dictator heftiger auf die Glocke haut), denn „Abstract Satan“ vermittelt stellenweise eine ähnliche Atmosphäre mächtiger Dunkelheit wie das beste BM-Album überhaupt.
Doch letztendlich ist nicht so wichtig, nach wem NECROSADIST eventuell klingt, viel bedeutender ist die Tatsache, dass das Album auf seine Art ziemlich nahe an schwarzmetallischer Vollkommenheit ist. Angetrieben von ungestümem Getrommel hetzt man von einem Killerriff zum nächsten, nimmt sich hin und wieder Zeit für Momente ergreifender Epik, und ein paar monumentale Refrains für die Ewigkeit hat man sich auch einfallen lassen. Darüber hinaus begeistert die Scheibe mit großartig bösem Gesang und einer rüpelhaft krachigen, aber dennoch ziemlich kräftigen Produktion.
Um es kurz zu machen: „Abstract Satan“ bietet beseelten Black Metal ohne Kompromisse, dafür aber mit jeder Menge Hingabe. Sollte man mal gehört haben.
nur eine frage: was ist denn bitte mit dem gemeint, was im Black Metal momentan angesagt ist und mit „p“ anfängt?? ich steh grad ziemlich aufm schlauch^^
na post natürlich. pagan war gestern.
ich denke er meint „post“ 😉