NECROPSY kommen aus Nürnberg und spielen Death-Metal im Old-School Stil. Mehr müsste ich jetzt an dieser Stelle nicht sagen, wären da jetzt nicht die zehn Tracks ihres aktuellen Schaffenswerkes „Deathprayer“. Der Titel lässt es schon vermuten, es darf geholzt werden. Allerdings hauptsächlich im Mid-Tempo-Bereich. Die Hochgeschwindigkeitsausbrüche sind eher selten gesehen, würden aber in Masse auch nicht zum Stil der Bayern, Verzeihung Franken passen.
Eine dreiviertel Stunde toben sich die Todesmetaller im Dunstkreis von den Bands aus, die amtlich walzen und stampfen und die Raserei anderen überlassen. Ein bisschen UNLEASHED hier, ein wenig MALVOLENT CREATION da, ja auch SIX FEET UNDER seien nicht zu vergessen. Es wären noch unzählige andere zu nennen, doch beschränken wir uns auf diesen Kreis. NECROPSY verstehen sich hervorragend darauf, schwere Härte und teilweise schon doomige Teile in Verbindung zu bringen und unter der einen oder anderen Double-Bass-Attacke zu verschmelzen. Siehe auch „Empty Words“.
Nackenbrecher hat es auf „Deathprayer“ mehr als nur einen, gutes Beispiel hierfür sei der Titelsong. Leider hört sich oftmals der eine aber nach dem anderen an. Die schwerstens runtergestimmten Gitarren erzeugen eine Klangwand, welche sich durch das komplette Album hält. Nicht dass dies nun so schlecht wäre, etwas eintönig ist es jedoch schon.
Zum Kopfschütteln und bangen bis der Arzt kommt, eignet sich der Sound hervorragend, denn wenn du vor der Bühne stehst, kommst du sicherlich aus dem Groove gar nicht mehr heraus. Bei „Hostage Of War“ werden noch vereinzelte Blastbeats eingeworfen, die zum kurzen Luftanhalten dienen, um sich dann wieder mit voller Aufmerksamkeit dem rhythmischen Todesblei zu widmen. Die stellenweise mangelnde Abwechslung wird durch den brutal dicken Sound absorbiert und kaum steht die Birne still, ist sie schon wieder in Bewegung. Death-Fans der genannten Bands sollten sich das Teil mal zu Gemüte führen. Live sind sie ab September auch unterwegs, entsprechend ist es eine gute Frage sich die Jungs mal in Echt reinzuziehen.
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