Wenn man in letzter Zeit über NECROPHOBIC las, lag der Fokus leider nicht auf der Musik, wie es sein sollte, es ging fast ausschließlich um den mittlerweile ehemaligen Frontbösewicht Tobias Sidegård sowie dessen Verurteilung aufgrund häuslicher Gewalt. Über diese Themen, aber natürlich auch das neue Album, werden wir versuchen mit der Band im Interview zu sprechen. Hier soll aber einzig und alleine „Womb Of Lilithu“, das siebte Studioalbum, im Mittelpunkt stehen.
Was vor 20 Jahren mit „The Nocturnal Silence“ begann, wurde im Laufe der Jahre stilistisch immer breiter und atmosphärisch konkreter. Dieser Entwicklung folgt auch das neue Werk. Wieder einmal verfolgen die Schweden den Pfad zur linken Hand, gehen eine unheilige Allianz aus melodischem Death Metal, messerscharfem Thrash Metal und Black-Metal-lastiger Stimmung, womit sie das musikalische Erbe von DISSECTION weiterhin hüten.
Nach einem kurzen, obligatorisch bedrohlichen Intro hauen NECROPHOBIC mit der bereits Mitte August vorgestellten Single „Splendour Nigri Solis“ gleich schwarzmetallisch flott mit abwechslungsreichen Riffs und in die Vollen. Das folgende „Astaroth“ haut mit seiner nordisch kalten Melodik in eine ähnliche Kerbe. Kontrastprogramm kommt dann mit „Furfur“, einem straighten, eingängigen Black’n’Roll-Stampfer. „Black Night Raven“ ist stilistisch noch stärker im Black Metal gehalten und erinnert an WATAIN, während „The Necromanzer“ eine schöne Midtempo-Walze ist. Das folgende „Marquis Phenex“ wiederrum ist recht austauschbarer Melodic Death Metal. Eindeutig besser ist da der fast schon catchy Ohrwurm „Admodee“ und das folgende „Marchosias“ mit progressiven Gitarrenarrangements. In dieser stilistischen Vielfalt sind auch die weiteren Stücke gehalten, allesamt von hoher Qualität, wie man es von NECROPHOBIC gewohnt ist. Und dann kommt plötzlich „Opium Black“ und nichts ist mehr, wie es einmal war. Hier überrascht Tobias Sidegård mit gequältem klarem Gesang. Das charakteristische Stück ist ein absolutes Highlight, hier bündeln die Schweden all ihre Erfahrung, all ihre Stärken zu einem dynamischen, vielseitigen Koloss.
Alles in allem lebt auch das vielseitige „Womb Of Lilithu“ von den typisch verspielten Arrangements, melodischen Leads, thrashigen Riffs, abwechslungsreiche Rhythmen von Midtempo bis zu Blast-Beat-Attacken, dem markanten, mehrstimmigen Gesang und der kalten, satanisch schwarzen Atmosphäre. Alle enthaltenen Stücke tragen die unverwechselbare Handschrift von NECROPHOBIC, im Gesamten wirkt „Womb Of Lilithu“ etwas mehr Black Metal. Gerade auch „Opium Black“ zeigt nochmals eine Weiterentwicklung. So ist „Womb Of Lilithu“ eine spannende Platte, genauso wie die Zukunft von NECROPHOBIC ohne ihren prägnanten langjährigen Fronter Tobias Sidegård.
Das Album ist sehr gut und musikalisch schon sehr am Black Metal, aber es ist kein Trash-Metal zu hören, wie in der Rezension behauptet wird, es ist dunkler Blackend Death mit Melodie und diemal sogar in der Nähe von Watain !
Wenn man hier die gelegentlichen Thrash Einflüsse nicht heraushört, sollte man wirklich zum HNO Arzt gehen.
Er schrieb ja auch „Trash Metal“.
Und Müll ist das ganz und gar nicht, ist es nicht. 😉
Was er meinte wird uns wohl immer verborgen bleiben. 🙂 Und das Review sprach auch nicht von Trash-Metal.
Verschreiben kann man sich immer mal aber von Trash reden und Thrash meinen geht gar nicht.
Gäbe es eine Metal-Fibel, sollte so etwas als absolutes No Go zu bewerten sein.
Ist es das geliebte Stiefkind oder das Album mit denen Dämonen in deinem Kopf umher fechten?
Als NECROPHOBIC Fan ist das Album eine Enttäuschung. Eine Band auf denen plötzlich beide Gitarristen weg sind, verliert quasi ihr Aushängeschild. Blendet man die rosarote Brille aus ist „Womb Of Lilithu“ eine angenehm rockige Sache. Teils sehr episch, düster aber eben großteils ohne die Trademarks, die eben NECROPHOBIC ausmachten. Irgendwie kommen mir neuere SATYRICON in den Sinn – wenn auch weitaus aufgepimppter. Und die Songs, die an NECROPHOBIC erinnern hätte man auch auf einer EP veröffentlichen können.
Knapp 70 Minuten düsteres Geplänkel…mehr Quantität statt Qualität. Für NECROPHOBIC Verhältnisse eindeutig zu wenig.