Necrofier - Burning Shadows In The Southern Sky

Review

Nach ihrem Debütalbum “Prophecies Of Eternal Darkness“ sind NECROFIER mit “Burning Shadows In The Southern Night“ zurück und machen inhaltlich da weiter, wo sie aufgehört haben. Im Universum der Texaner ist es nach wie vor sehr dunkel, auf diesem Album aber ergänzt um die wiederkehrende Erwähnung von (Höllen-)Feuer. Das Wort „brennen“ kommt dabei nicht nur im Albumtitel, sondern auch im Namen dreier von zehn Songs vor und macht das Thema des Albums somit sehr deutlich.

“Burning Shadows In The Southern Night“ lässt sich nicht von Genre-Vorurteilen leiten

Bevor NECROFIER anfangen, mit dem auditiven Flammenwerfer die Nacht in Brand zu stecken, öffnet “The Fall From Heaven“ auf atmosphärische und bewegende Art und Weise das Album. Ein unheilschwangeres Instrumental wird von ätherischem Frauengesang durchbrochen, der Bilder eines vom Himmel herabsteigenden Engels heraufbeschwört. Ob das derselbe Engel ist, dem auf dem fünften Song des Albums “Destroying Angels“ ein verhängnisvolles Schicksal blüht?

Sobald es mit “Total Southern Darkness“ dann tatsächlich losgeht, wird klar; NECROFIER lassen nichts anbrennen. Packende Gitarrenriffs zeigen die Inspiration aus dem klassischen Heavy Metal und bringen Abwechslung und Melodie in das ansonsten brutale Geknüppel aus Blastbeats und erbarmungslosen Vocals. Mit dieser Kombination schaffen die Texaner es, um Black Metal-Klischees herumzukommen und dem Genre ihre ganz eigene Note mitzugeben. Vor allem “On Wings Of Death We Burn The Sky” strotzt vor klassischen Heavy Metal Elementen ohne deswegen weniger nach American Black Metal zu klingen und sorgt für wippende Füße und kreisende Nacken.

Auch inhaltlich haben NECROFIER sich von Stereotypen ferngehalten. Obwohl sich durchaus Okkultismus und satanistische Anspielungen auf “Burning Shadows In The Southern Night“ finden lassen, stehen sowohl grundlegende philosophische Themen als auch Inspiration aus verschiedenen Mythen der Südstaaten auf dem Album im Vordergrund.

NECROFIER machen Lust auf mehr

“Burning Shadows In The Southern Night” ist ein vielversprechendes Album, das sich nicht in eine Schublade stecken lassen möchte. NECROFIER lassen sich nicht von Genre-Stereotypen leiten, sondern bestenfalls inspirieren und präsentieren ein Album mit einem klaren Thema, das mitreißt und zum Mitwippen animiert. Die Kirsche auf der Sahne ist dabei das barocke Coverartwork, bei dem die Texaner sich des Künstlers Burney bedient haben. Lohnt sich!

18.06.2023

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

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