Necroblood - The Rite Of Evil Compilation

Review

Compilations und Wiederveröffentlichungen sind eine Sache für sich, schließlich ist das Wiederkäuen im Musik-Bereich nicht immer lohnenswert. Im Falle der Franzosen NECROBLOOD macht es aber durchaus Sinn, denn erstens sind die enthaltene Demo „The Rite Of Evil“ und die selbstbetitelte 7″ bereits seit einer geraumen Weile vergriffen, und zweitens ist der Inhalt tatsächlich lohnend.

Tatsächlich wurde die komplette Demo mit komplett neuem Mix und neu aufgenommenen Vocals versehen, sodass sich auch am Sound einiges getan hat. Das wäre vielleicht nicht nötig gewesen, stört in diesem Falle aber keineswegs. Der räudige Klang bleibt den Stücken auch so erhalten, alles andere wäre auch eine Schande. Denn der finstere, kompromisslose Black/Death der Franzosen ist alles andere als ein freudiges Unterfangen. Ganz im Sinne von namenhaften Vorbildern wie ARCHGOAT, PROCLAMATION, TEITANBLOOD oder VON (von denen übrigens ein gelungenes Cover zu „Satanic Blood“ enthalten ist), hämmern sich NECROBLOOD durch ihre acht gelisteten Stücke. Stilistisch ist die Angelegenheit natürlich ziemlich limitiert, und wer auf Melodien oder ein großes Maß an Abwechslung setzt, ist hier absolut schief gewickelt. Sollte das als Kritik verstanden werden, so muss ich das direkt wieder zurücknehmen. Im Grunde finde ich das höchst positiv, und NECROBLOOD sind genau das, was ich mir von einer Band dieses Stils verspreche. Bei Zeiten geht das sogar als nahezu eingängig durch. „Goat Celebration“ hat zum Beispiel einen ziemlich mitreißenden Rhythmus, bevor es das Tempo etwas in die Höhe schraubt. Ähnliches gilt auch für den Song (neben dem VON-Cover) der 7″ EP „(We are) Conquerer & Destroyer“, das trefflich selbst von der Band als Hommage an ARCHGOAT und VON bezeichnet wird.

NECROBLOOD haben eindeutig den Dreh raus, wie man aus spartanischen Mitteln eine anziehende, finstere Scheibe kreiert, die vor allem eines ausstrahlt: Boshaftigkeit! Rumpeln, Hämmern, gurgelnde Vocals, fies surrende Riffs, und doch gelingt es den Franzosen, einnehmend zu wirken, weder zu langweilen noch zu nerven. Das ist richtig gut, wird aber jedem, der nur auf Post oder Melodic Black Metal kann, die Tränen in die Augen treiben. Mir egal, das ist ordentliche Schlechtelaunemusik!

11.09.2012

Chefredakteur

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