Das Sample einer Art schwarzen Folter-Messe leitet „Collapse Of The Human Race“ ein. Aber hallo, wie sind NECROBLOOD denn drauf? Und dann rumpelt man mit „Through Limitless Abysses“ gleich mal ziemlich böse durch den heimischen Pariser Untergrund. Nicht schlecht, aber vielleicht doch etwas eindimensional brutal.
Kollabieren mit Stil
Aber dieser erste Eindruck täuscht, denn ab „Evil Against Evil“ ist man dann auch spürbar um Abwechslung bemüht. Und das gelingt NECROBLOOD nicht nur durch den einen oder anderen Schlepp-Part, sondern vor allem auch durch den Gesang. Den statt wie beim ersten Song ausschließlich auf ultratiefes Gegurgel zu setzen, variiert man nun wesentlich besser bei den Vocals. Und gute düstere Harmonien lockern das Ganze ebenfalls etwas auf. Wobei man eh feststellen muss, dass die Jungs das doch recht enge Spektrum ihres Genres schon ziemlich ausreizen. Da ist vom hektischen Geprügel und Gegurgel („Glorification Through Destruction“) über schweres Sperrfeuer („Baptised By Devil‘s Cum“) bis hin zum cool Rockendem („Sadistik Hunt“) eigentlich alles dabei. Und vor allem die langsameren Passagen wissen mit ihrer Intensität zu überzeugen. Und am Ende von „Operation Gomorrah“ gibt es sogar ein richtig feines Solo, jaja, auch das können die Herren. Bitte gerne auch mal mehr davon! Hervorzuheben ist auch die rein instrumentale feine dunkel-melodische Walze „Essential Collapse“, absolut gelungen. Lediglich der bereits erwähnte Opener und das abschließende „The Omen“ drücken die Bewertung etwas nach unten. Bei denen siegt am Ende dann leider doch etwas die Monotonie.
Ansonsten gibt‘s an „Collapse Of The Human Race“ relativ wenig auszusetzen für Freunde des gepflegten Geprügels. Denn NECROBLOOD nehmen auch immer wieder mal wohltuend den Fuß vom Gas, Zeit zum durchschnaufen und Kräfte sammeln. Und falls so die menschliche Spezies eines Tages kollabieren sollte, dann hätte das wenigstens Stil.
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