“Within The Viscera” ist das Debütalbum von NECKBREAKKER und damit die erste Veröffentlichung seit ihrem Demo „Krig“ von vor drei Jahren. Wobei man hier kurz einwerfen muss, dass die jungen Dänen bislang unter dem lautmalerischen Namen NAKKEKNAEKKER ihr Unwesen getrieben hatten und auf einigen Sommerfestivals (beispielsweise auf dem Rockharz und dem Summer Breeze) für ordentlich Bewegung vor und auf der Bühne gesorgt hatten. Dass da schon eine größere Plattenfirma beim Quintett angeklopft hatte, war ein offenes Geheimnis, und jetzt dürfen sich Nuclear Blast darüber freuen, eine aufstrebene Band in ihrem Roster zu halten.
NECKBREAKKER lassen die Nacken knacken
Als Fan darf man sich bei “Within The Viscera” wiederum über eine gelungene Synthese aus Death-Metal-Tradition mit ordentlich Drive und handwerklicher Präzision freuen. Dass die Jungs mit einem Auge in Richtung Florida schielen, hört man. Dass aber in den letzten 30+ Jahren quasi vor der eigenen Haustür guter Death Metal fabriziert wurde, auch.
Darüber hinaus haben die Jungs ein Gespür dafür, was live funktioniert und was nicht. Das sind auch schon mal Kniffe, die außerhalb des Death-Metal-Kosmos erprobt wurden. Das alles aber in einer Dosis, dass es eher ein Gefühl ist, dass im Proberaum von NECKBREAKKER auch schon mal eine Core-Platte gelaufen ist. Wobei: Wenn man die Band schon live erlebt hat und sich dann in einem Track wie „Unholy Inquisition“ ein „Motherf***er“ wiederfindet, kann man sich deswegen dann doch ziemlich sicher sein. Unter diesem Gesichtspunkt ist dann wahrscheinlich auch der Gesang zu sehen, der die ganz großen Todesblei-Tiefen ausspart.
Trotzdem ist “Within The Viscera” ziemlich reiner Stoff, der ordentlich auf die Nackenmuskulatur abzielt. Neben schweren Riffs über rollendem Midtempo beherrschen die fünf Musiker auch schnelles Geschrote, womit ja beispielsweise der Opener „Horizon Of Spikes“ beginnt. Aber auch melodische Einsprengsel dürfen nicht zu kurz kommen – wodurch ein Track wie „Nephilim“ zunächst nebulös beginnt oder das abschließende „Face Splitting Madness“ zum bandeigenen „Dreaming In Red“ wird. Übrigens enthält dieser Song ja wohl das coolste und effektivste Riff überhaupt.
“Within The Viscera”: ziemlich reiner Stoff mit Einsprengseln
Der Sound könnte zwar noch mehr in die Magengrube gehen, mehr Mitten, mehr Punch, weniger Wall Of Sound. Da aber die Songs mehr als solide sind und die Musiker auf einem erfreulich hohen Niveau agieren, darf man“Within The Viscera” jedem Death-Metal-Fan ans Herz legen. Und für die anstehende Livesaison bedeutet das: NECKBREAKKER haben genügend coole Songs in der Hinterhand, dass sie bitte schön nicht mehr nur für den Opener-Slot gebucht werden. Das sollte sich doch einrichten lassen.
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