NEBELWIND ist ein Projekt der beiden Dresdener Musiker Ködarnyek und Apocaleon. Letztgenannter könnte dem aufmerksamen metal.de-Leser bereits durch das Black-Metal-Projekt ASKVALD und unserer Rezension zu „Nachtschattenreich“ (2018) bekannt sein.
„Ruinen“ hat ein solides Fundament, aber…
Nach drei EP-Veröffentlichungen aus dem Jahr 2018 ist „Ruinen – Der Verfall des Seins und die Angst vor dem Vergessen“ das erste NEBELWIND-Album. Die Band beschäftigt sich durchaus ambitioniert mit grundlegenden existenziellen Fragen: Leben, Tod, Vergänglichkeit und Vergessen. Passend zu diesen Themen orientiert sich NEBELWIND, in Abgrenzung zu ASKVALD, stark in Richtung des DSBM. Die melodischen Einflüsse im Sound von NEBELWIND sind durch das gute Gitarrenspiel von Apocaleon spürbar.
Als größter Malus ist der arg kratzig aufgenommene und drucklose Gesang herauszustellen, der die genannten Textideen nur sehr bedingt transportiert. DSBM-typische Gefühlswallungen bleiben daher aus. Schade, denn die tiefsinnigen und durchdachten Lyrics hätten eine treffendere Vertonung verdient. Dennoch ist offensichtlich, dass sich NEBELWIND seit der ersten EP-Veröffentlichung „Verborgen in Nacht und Nebel“ (2018) weiterentwickelt haben.
NEBELWIND bleiben Untergrund
Am Ende ist „Ruinen – Der Verfall des Seins und die Angst vor dem Vergessen“ ein Underground-Erzeugnis ohne echte Anknüpfungspunkte an heutige Genrestandards. Einem Vergleich mit „Solitude“ von TOTALSELFHATRED (insert random modern dsbm) können NEBELWIND nicht standhalten.
Denn die Band bewegt sich auf dem Niveau eines One-Man-Band-Projekts nebst Homerecording-Produktion. Die Zielgruppe sollte damit klar abgesteckt sein. Oder wie es der Ex-Kollege Möller in Bezug auf ASKVALD passend ausdrückte: „Kein Top, kein Flop, aber nett für Nostalgiker mit Faible für diese Black-Metal-Fachrichtung.“
Das Album erscheint als Kooperation zwischen den beiden Underground-Labels Schattenpfade und Wolfmond Production. Es ist auf 150 handnummerierte Exemplare limitiert.
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