Nachdem sie mit „Hagalz‘ Runedance“ drei hervorragende Alben veröffentlichte, fühlte Andrea „Nebel“ Haugen den Drang zur musikalischen Weiterentwicklung. Da für mich eben jene musikalische Weiterentwicklung bei vielen Bands mit auswimpen, Konzeptlosigkeit und/oder auf die breite Masse schielenden miesen Neuveröffenlichungen gleichzusetzen ist (löbliche Ausnahme Katatonia!), war also erst mal Vorsicht geboten. Doch jubel, jubel, freu, freu! Es kam alles ganz anders. Unter ihrem alten Namen Nebelhexe verbindet sie nun das Folk/Pagan/schamanistische Grundgerüst von Hagalaz‘ Runedance mit leichten Gothikeinflüssen und Industrialanleihen. Dies gelingt ihr so gut, daß mir als altem Fan das neue Album fast noch besser gefällt als die damaligen. Egal ob der Titeltrack, „My visual World“ oder das Lene Lovich Cover „Bird Song“, alle Songs versprühen einen ganz eigenen Charme und ziehen dich schon nach kurzer Zeit in ihren Bann. Nebelhexe hört sich dabei wie eine „moderne“ Form von Hagalaz‘ Runedance an, ohne alte Fans zu enttäuschen, denn die „fremden Einflüsse“ werden recht dezent eingesetzt und fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Also alles noch mal gut gegangen… Hagalaz‘ Runedance sind tot, lang lebe Nebelhexe!