Neal Morse - Momentum

Review

Da ist er wieder, der ehemalige Vorturner von SPOCK’S BEARD, mittlerweile bereits seit etlichen Jahren genauso oder vielleicht sogar noch erfolgreicher als mit seiner damaligen Band. NEAL MORSE hat goldene Hände, wenn es um das Thema Progressive Rock geht. Klar, viele unterstellen ihm Eintönigkeit oder das Ausbleiben neuer, frischer Ideen. Alles Quark, wenn ihr mich fragt. Ich stimme zu, wenn es nur um Innovation geht, denn er kümmert sich mehr um den reinen Prog Rock, wie man ihn kennt und mag, ohne dabei nach Weltneuheiten zu suchen oder ganz besonders tolle Sachen zu veranstalten. Mir persönlich reicht es, wenn NEAL MORSE einfach nur richtig gute Musik schreibt, und das tut er meinem Emnpfinden nach. Ich höre liebe ein stilistisch sicheres und begrenztes Album als ein verunglücktes Experiment.

Nach seinem verdammt guten letzten Album „Testimony 2“ von 2011 führt er seinen Superprog nun mit „Momentum“ fort. Mit am Start hat er mal wieder Randy George am Bass und Ex-DREAM-THEATER-Schlagwerker Mike Portnoy. Neal selbst kümmert sich um die Keyboards, natürlich den Gesang und um die Gitarren. Für Soloeinlagen an den sechs Saiten hat er sich Paul Gilbert (zu hören auf „Momentum“) und seine Neuentdeckung, den Brasilianer Adson Sodré (auf „World Without End“) rangeholt. Ein weiser Schritt, welcher der Musik einen zusätzlichen Kick verleiht.

Auf sechs Stücken präsentiert sich NEAL MORSE nahezu perfektioniert in seinem Metier. Er spült von kleinen Erinnerungen an frühe GENESIS über YES (die mehrstimmigen, hohen Gesänge sind stellenweise einfach nur göttlich) bis hin zu TRANSATLANTIC und -natürlich- SPOCK’S BEARD eine große, aber dennoch stilistisch eng verbundene Spannbreite des Progressive Rock ab. An der Spitze des von Morse selbst sehr transparent, sauber und absolut perfekt produzierten Albums steht das über 33 Minuten lange „World Without End“, welches wiederum in sechs Parts in sich aufgeteilt ist. Ich finde, dass nicht jede Progband automatisch gute Longtracks schreiben kann. Manchmal klingt es einfach nur zusammengeklatscht und künstlich in die Länge gezogen, manchmal nicht rund und stimmig oder es breiten sich Langweilerparts aus. Nicht so bei NEARL MORSE. Er hat ja schon mehrfach in seiner Karriere bewiesen, dass er absolut dazu imstande ist, fantastische Lieder mit Überlänge zu schreiben und „World Without End“ gehört meiner Meinung nach dabei definitiv zu seinen besten Kompositionen. Dieses Lied zeigt einmal mehr ein großartiges Kapitel progressiver Rockmusik.

Mit „Weathering Sky“ hat er übrigens auch einen kleinen Hit an Bord, dessen Chorus sich schnell festsetzt und sich in den Stunden nach dem Hören gerne wieder ins (Un)Bewusstsein schleicht. Interessant zu erwähnen ist vielleicht nocht, dass auf „Momentum“ das Thema Religion, bzw. Gott nicht mehr so überdeutlich im Vordergrund steht. Was belibt noch zu sagen, außer dass ein großartiger Musiker ein großartiges Album veröffentlicht hat, dass sich Liebhaber progressiver Musik nicht entgehen lassen dürfen. Top!

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16.09.2012

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