Die Überraschung ist gelungen: Schon als Anfang 2018 vereinzelt wieder Shows bestätigt wurden, rumorte die Gerüchteküche über ein NEAERA-Comeback. Zwei Jahre später ist es dann endlich soweit und das schlicht „Neaera“ betitelte, siebte Album markiert sieben Jahre nach „Ours Is The Storm“ die überraschende Rückkehr auf die Bildfläche.
NEAERA melden sich wenig herzlich zurück
So erfreulich die Reunion ist, so wenig herzlich ist das „Hallo“, das uns NEAERA nach einem kurzen Intro entgegenschmettern. Im Gegenteil, „Catalyst“ poltert direkt fies und ungestüm aus den Boxen, während Frontmann Benny Gift und Galle spuckt, als hätte sich in den letzten Jahren viel aufgestaut. Es scheint ohnehin eine Menge Frust unter der Oberfläche zu schlummern. „Neaera“ ist rasant und geht beständig sehr offensiv in die Vollen. Und dennoch stellt sich ein gewisses Wohlgefühl dabei ein, die alten Stärken der Münsteraner auch heute wiederzufinden – quasi als seien sie nie abgetaucht gewesen.
Die Mischung erinnert an alte Glanztaten: Melodic Death Metal, der weder den Blick in den Black Metal scheut, noch seine Core-Einflüsse ad acta gelegt hat. Stattdessen rasen NEAERA durch ein Weltuntergangszenario nach dem anderen, stets begleitet von einem düsteren, kompromisslosen und gefühlt trostlosen Schleicher aus Düsternis. Ihr Kunstgriff liegt darin, dabei nicht in Monotonie zu verfallen, sondern trotz der unheilvollen Stimmung stets Abwechslung und Spannung zu integrieren. Auch wenn jeder Song auf „Neaera“ eine klare Handschrift offenbart, sind die vielen Tempowechsel, die Mischung aus Stampfparts und Raserei sowie eine Fülle an bedrohlich aufsteigenden Leads ein faszinierendes Schauspiel – wäre eine Apokalypse vermutlich auch.
Wer noch Ausschau nach herausgehobenen Anspieltipps hält, dem sei vor allem der Doppelpack aus „Rid The Earth Of The Human Virus“ und dem mitreißenden „Sunset Of Mankind“ ans Herz gelegt, auch wenn die Abstände zwischen den Songs minimal sind.
Die Pause hat NEAERA gut getan
Ansonsten sind NEAERA 2015 abgetreten, um nicht ein Schatten ihrer selbst zu werden. So lautete es damals in ihrem offiziellen Statement. 2020 lässt sich festhalten: Vermutlich hat die Pause gut getan, denn NEAERA sind als das Energiebündel zurück, als das sie sich ihren Status erarbeitet haben, und legen ein frisch wirkendes Brett namens „Neaera“ vor. Fernab absolut großer Neuerfindungen machen die Jungs eben das, was sie schon immer am besten konnten, und werden das sicher auch wieder live unter Beweis stellen – ich habe jedenfalls schon Bock!
Habe Mal reingehört, ist nicht so ganz mein Ding. Der Genre Einordnung Melodic Black Metal würde ich nicht zustimmen, wenn man sieht, was da noch so alles reingepackt wird. Finde es ist eher eine Black/Death Metal Mixtur.
Die Musiker verstehen ihr „Geschäft“ und auch die Produktion ist auch ohne Zweifel erhaben. Druckvoll und doch schroff, wie es sein sollte. Das BM Gefauche empfinde ich auf Dauer jedoch als ermüdend und die Songs haben alle einen ähnlichen Charakter, was erst Mal nicht schlecht sein muss, wenn einem das was zu hören ist, in der Form absolut zusagt. Für mich sitzt es zu sehr zwischen den Stühlen und hätte dafür vielleicht etwas chaotischer sein müssen, um mir richtig zu gefallen. 7 Punkte sind es objektiv gesehen aber mindestens und damit die Band sich ihr Funeral Müsli leisten kann, vergeben ich diese auch Mal.
Die Beschreibung und das Cover haben mich neugierig gemacht, aber die Band klingt irgendwie unglaublich nervtötend. So, als ob Hella von Sinnen mir in’s Ohr schreit oder so. Keine Ahnung, woran das liegt. Kann auch mein Problem sein, darum keine Note..
Keine Gnade, pausenlos und an einigen Stellen mit genügend Lautstärke wird so dermaßen auf die Metal-Fresse gedrückt, dass einem die Luft wegbleibt. 7.8 Punkte.
Tja muss ich doch auch aufwerten. 8.8.
Ah ja und das nur so nebenbei mein Ranking:
1.LTTC
2.Armentarium
3.Neaera
4.Alles ist Staub
5.TRTOO
6.Forging The Eclipse
7.Ours Is The Storm
8.Omnicide Creation