Nach dem vielversprechenden Debüt „Tiefenrausch“ legt die deutsche Formation NCOR mit „Nimm mich“ nun seinen zweiten Longplayer vor, der schon wie das Erstlingswerk vor allem auch durch seine fast durchgehend deutschen Lyrics auffällt. Neben Melotron oder Vox Celesta gibt es wohl kaum eine Band, die dies ähnlich konsequent durchzieht – wenn sich NCOR musikalisch auch ein wenig von diesen Bands unterscheidet. Elektronik ja, aber mit einer gehörigen Portion Gitarren- und Gothiceinfluss, der „Nimm mich“ eine Position fernab des eingängigen Elektropop einnehmen lässt. Somit stellt sich bei dieser Kombination erneut die allseits beliebte Frage, wen der Sound von NCOR nun ansprechen dürfte … Leute, die in Richtung Futurepop oder Synthpop tendieren, dürften schon noch wenigen Tracks die Segel streichen, da der Gitarrensound stellenweise doch recht dominant ist und sich nur selten die melodischen Parts durchsetzen können („Für Dich“). Für reine Elektroheads dürfte der Sound unter dem Strich eine Idee zu rau sein und viele Tracks auch recht ähnlich klingen. Klar, ein Argument, dass auch für viele Elektroalben zutreffen mag – dennoch schaffen es NCOR für mich persönlich zu selten, wirklich im Gedächtnis bleibenden Songs abzuliefern. Anders mag die Sache dann mit Sicherheit für Anhänger von Oomph oder den letzten Veröffentlichungen der Blind Passengers bzw. Nik Page ausschauen, da sich diese Zielgruppe durchaus an den Klängen von NCOR erfreuen könnte. In Kombination mit den ansprechenden und nie klischeehaften deutschen Lyrics dürfte hier gerade bei Tracks wie „Kein Licht“ Begeisterung aufkommen. Für mich persönlich insgesamt ein Rückschritt zum weitaus elektronischeren Vorgänger – but make up your own mind !
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