Naxen - Towards The Tomb Of Times

Review

Vor knapp zwei Jahren machten NAXEN zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Mit der EP ”To Abide In Ancient Abysses” spien sie zwei raumgreifende, atmosphärisch dichte Songbrocken in die Welt, ließen aufhorchen und verschwanden wieder. Stilistisch fuhren die Münsteraner grob im gleichen Fahrwasser wie ULTHA. Überlange, knarzige Schwarztotperlen moderner Prägung, die einen mal rasend, mal klagend in den Abgrund zerren. Quasi einmal Fingernägel langsam über die Tafel ziehen, aber mit Anmut.

Diese musikalische Ausrichtung setzen NAXEN auf ihrer ersten Langrille im Großen und Ganzen fort. Vielleicht liegt es an der freundlichen Unterstützung von Andy Rosczyk an den Reglern. An einigen Ecken klingt ”Towards The Tomb Of Times” noch einen Tacken mehr nach den Kölner Kumpanen. An anderen Stellen ist der Sound aber auch wieder etwas näher am traditionellen Black-Metal; irgendwie, als ob SATYRICON auf einem Indielabel erscheinen würden.

NAXEN holen weit aus und bleiben doch aufs Wesentliche reduziert

Das Trio um LN holt dabei weit aus und füllt eine Dreiviertelstunde mit nur vier Songs. ”To Welcome The Withering” begrüßt den Hörer mit einem unheilvollen Gitarrenintro und drückt das Gaspedal dann gleich auf Anschlag. In flirrendem Tremelo surren morbide Melodien umher und tragen einen über die vollen zehn Minuten durch dunkle, karge Landschaften.

Dem gleichen aber nicht minder packenden Prinzip folgt auch der zweite Song ”The Odious Ordeal” und gestaltet das Tempo und LNs Vocals dabei noch etwas variabler. Ein starker Einstieg; wenn man nach knapp 20 Minuten noch von Einstieg reden darf. Die zweite Hälfte entfaltet sich dann in einem zweiteiligen Finale.

”Towards The Tomb Of Times” beherbergt nur wenig tote Zeit

”A Shadow In The Fire Part I – (Scars Of Solitude)” schleppt sich etwas flügellahm voran. Das mag vom Stimmungsaufbau vielleicht so gewollt sein. Letztlich fehlt dem Ganzen aber ein wenig die Dynamik, die den Hörer bei derart langen Songs bei der Stange halten kann. Der Bruder (oder die Schwester?) ”A Shadow In The Fire Part II – (Where Fire Awaits)” bekommt das schon wieder um einiges besser hin, kämpft im Verlauf aber mit dem ein oder anderen unspektakulären Motiv über der wieder aufkommenden Raserei.

Alles in allem schaffen es NAXEN nicht ganz, ihr Versprechen, dass sie mit ”To Abide In Ancient Abysses” in den Raum geworfen haben, über die volle Länge zu halten. ”Towards The Tomb Of Times” glänzt im Furor, strauchelt aber ein wenig, wenn das Drama ins Spiel kommt. Für Fans der großen Brüder im Geiste und Stil sowie von TURIA sollte die erste Langrille aber immer noch genug Beteuerung einer aussichtsreichen Zukunft sein.

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29.05.2020

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2 Kommentare zu Naxen - Towards The Tomb Of Times

  1. Watutinki sagt:

    Zu einer Wertung ist es noch zu früh, aber mir gefällt es von Mal zu Mal besser und ich war schon initial recht begeistert davon. Und das diese verträumte Grundstimmung… herrlich! 😛

  2. elLargo sagt:

    Geile Gitarrenarbeit, mir gefällt es das sie so im Fokus stehen aber die Drums gehen dabei wirklich unter. Schöne Atmosphäre auf jedenfall 😎 werde die Jungs im Auge behalten.

    8/10