Nasty - Shokka

Review

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Die Herzchen von NASTY sind sozusagen der heruntergekommene Proll unter den Proleten. Das wird niemand abstreiten, dies macht sie liebenswert. Das aktuelle Album „Shokka“ macht seinem Namen alle Ehre und liefert eine wahre Schlägerei der Sinne, verteilt auf 33 Minuten und 18 Tracks, drei davon Live-Aufnahmen vom Summerblast Festival in Trier. NASTY machen, neben den sehr derben Hardcore-Klängen, besonders die rohen Beatdown-Passagen hörenswert. Streckenweise klingt manches schon nach uralten Old-school-Death-Metal-Nummern („Lying When They Love Us“) – fies, tief und böööööööse!

‚Erbarmungslos‘ schwebt als Schlagwort über NASTYs „Shokka“. Immer wieder setzt das Quartett an, immer wieder treten die Riffs nach und wenn der Hörer die eine Druckwelle überstanden hat, dann entlädt der Drummer ein Doublebass-Gewitter, welches dich zum Erliegen bringt. Das bereits vorab veröffentlichte „Phoenix“ überholt sich fast selbst und puscht den inneren Schweinehund des Hörers gnadenlos nach vorne. Du willst, dass sich etwas verändert? Lauf! Verdammt, Lauf! Stillstand bedeutet Tod. So ähnlich tönen auch CALLEJON auf ihrer aktuellen Platte und der „Phoenix“ hätte auch den Amigos gut gestanden. „Politessenhass“ schürt die Aggression gegen die unangenehmen Damen, die die teuren Zettel hinter die Windschutzscheibe klemmen. Falls das Politessen lesen – wie kann man bitte freiwillig einen solchen Beruf ausüben wollen? NASTY überraschen alle Kritiker und schwenken von diesem punkigen, flotten Song ohne nachvollziehbaren Übergang in die schlicht als „Interlude“ betitelte Ruhe-Insel, geschaffen aus zärtlich gezupften Klängen, die der Akustik-Gitarre entschlüpfen.

Die lyrischen Ausrutscher sind an einer Hand abzählbar und grundsätzlich reiten NASTY zwar die Plattitüden ab, dies aber zumindest konsequent. Es gibt Gongs für die Oberen, eine Menge „Ihr könnt mir alle gar nix“-Riffs und ordentlich Backpfeifen („Real Talk“ und „Fantasia“ mit feinem Intro!) für die ganzen Schlafwandler, die den Knall noch immer nicht gehört haben. Das gerne von NASTY eingestreute Beatdown-Gerumpel lockt natürlich Spackos und Violent-Tänzer an; ganz klar und nervig. Einfache Lösung: Klatscht die Karate-Tänzer einfach um und kämpft euch euren Pit zurück! Klingt jetzt irgendwie kontraproduktiv, ist aber einen Versuch wert. Die drei Live-Aufnahmen („Fire on the People“, „Fire On Earth“ und „Slaves to the Rich“) geben zumindest einen kurzen Einblick in die Qualitäten der Haudegen. NASTY sind und bleiben allerdings eine Club-Band, brauchen diesen Schweiß, den Dreck und den Gestank, um richtig wirken zu können. Wer ohne Blessuren überlebt hat, war nicht dabei – This is where the terror starts!

20.02.2015

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