NASHVILLE PUSSY blasen zum nächsten Streich. Das Doppelpaar Blaine Cartwright (Gitarre/Gesang) und Ruyter Suys (Gitarre), sowie Jeremy Thompson (Schlagzeug) und Karen Cuda (Bass), hat mit „Get Some“ ihren vierten Rocker ins Rennen geworfen und sie versprühen wieder einmal eine Menge gute Laune und gepflegte Rüpelstimmung.
Mittlerweile gehen die Südstaaten-Rocker etwas gemächlicher zu Werke als zum (besten) Beispiel noch auf ihrem Debüt „Let Them Eat Pussy“, das eine wahre Rock-Granate ist. Die Songs auf „Get Some“ sind nicht mehr ganz so schnell, sondern weitaus mehr im traditionellen Rock verwurzelt. Die Punk-Attitüde wurde ebenfalls etwas zurück geschraubt, dafür gibt es jedoch mehr verdammt gute Melodien und ausgeklügeltere Songs.
Der Geist des Rock’n Roll schwebt über dem kompletten Album und nicht selten schwirrt einem der Name AC/DC durch den Kopf, auch wenn NASHVILLE PUSSY viel interessanter und nicht so limitiert wie die Australier wirken. Die Songs besitzen Kraft und Fülle, wirken niemals unausgefüllt oder sogar leer, wie es bei manch anderen Rockbands häufig der Fall ist. Zwar sind die plakativen Textzeilen der Pussies sicher nicht jedermanns Sache, aber wir sprechen hier von DEN Pussies und nicht irgendwelchen Hard-Rock-Pfeifen.
Sicher, „Get Some“ ist nichts Welterneuerndes oder so dermaßen genial, dass es in die Analen der Musikgeschichte eingehen wird, aber es macht Laune und das ist doch das Wichtigste, oder nicht? Besonders zu empfehlen ist hier das verdammt geile Gitarrenspiel von Gitarristin Ruyter Suys, die auch Live eine fantastische Performance bietet. Diese Frau kann rocken, Leute, das sag ich euch. So manch selbsternannter Edelgittarero würde sich die Finger lecken, so klasse Soli spielen zu können.
Einen kleinen Abzug in der B-Note gibt es lediglich dafür, dass die vorigen Alben im Ganzen etwas besser waren und nicht jeder Song auf „Get Some“ dieselbe Durchschlagskraft besitzt. Richtige Durchhänger gibt es zwar keine, aber das eine oder andere Stück ist lediglich „ganz gut“ und schafft es nicht bis nach ganz oben auf der Richterskala. Trotzdem gibt es natürlich etliche arschgeile Rocker, wie zum Beispiel das super gelungene Cover „Nutbush City Limits“ (im Original von TINA TURNER). Also ruhig anchecken, wenn du auf ehrlichen, erdigen Hard Rock stehst.
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