Nashville Pussy - From Hell To Texas

Review

Nashville? Texas? Na, egal. Hauptsache Südstaaten! Und die schreiben NASHVILLE PUSSY auf ihrem nunmehr fünften Album in Großbuchstaben. „From Hell to Texas“ setzt dabei auf ein schlichtes, aber authentisches Grundgerüst aus minimalster Instrumentation und wirklich tollen blueslastigen Rock-Riffs, das Ganze mit einer gehörigen Portion Spielfreude dargeboten und eingepackt in eine Produktion, die so knochentrocken ist, dass selbst dem wettergegerbtesten Cowboy die Wüste dagegen wie eine grüne Oase vorkommen muss.
Bass und Schlagzeug klingen, als wären sie direkte Überbleibsel analoger Aufnahmesessions im Memphis der 1950er, dazu eine tolle Performance von Frontmann Blaine Cartwright (sogar der Name ist Südstaaten in Reinkultur!) und die astreine Rockplatte steht bereit, manche tagelange Truckfahrt durch das öde Wüstenpanorama zu versüßen.

Richtig geil wird das Album als Ganzes allerdings nicht nur durch die beschriebene Grundausstattung, sondern eher durch die vielen kleinen Details, die das Gesamtbild zu dem staubigen Redneck-Motherfucker machen, der „From Hell to Texas“ geworden ist. Sei es die Mundharmonikabegleitung im entspannten „Lazy Jesus“ oder der Gastauftritt von niemand geringerem als DANKO JONES, der im Duett mit Cartwright die Wunder bewusstseinserweiternder Substanzen bewirbt („I’m So High“): Jeder Song kann mit einer liebevollen Eigenheit aufwarten, die ihn zwar deutlich von den anderen unterscheidbar macht, aber den roten Faden der Platte behält.

NASHVILLE PUSSY wirken viel weniger prollig als auf ihren früheren Werken und haben sich in ihrer Attitüde zugunsten einer entspannten, aber durchaus schwungvollen Homage an ihre musikalischen und kulturellen Wurzeln gewandelt. Das steht ihnen sehr gut zu Gesicht, und „From Hell to Texas“ ist ein wirklich hervorragendes, erdiges Rockalbum, das man gerne immer und immer wieder auflegt.

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02.03.2009

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1 Kommentar zu Nashville Pussy - From Hell To Texas

  1. Matthias sagt:

    Hm, ganz schön schwache Pussy-Platte nach meinem empfinden. Die Songs machen keinen Druck, plänkeln viel herum und den Motherfucker im Sound gibt’s auch nicht mehr. Reif geworden? Jou, reif für die Insel…

    5/10