Narrow House - A Key To Panngrieb

Review

Langsam nähert sich der Herbst und wer Glück hat, kann die letzten Sonnenstrahlen des Spätsommers genießen. Jeder, der es jedoch nicht mehr bis zu den kälteren Jahreszeiten aushält, dem kann man nur NARROW HOUSE empfehlen. Diese Band schafft es gekonnt, die Trostlosigkeit und Farblosigkeit eines herbstlichen Nebels einzufangen und in ihrem neuesten Werk “A Key To Panngrieb“ zu vereinen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern des Funeral Doom kommen NARROW HOUSE jedoch recht knackig um die Ecke. Die vier vorliegenden Stücke auf “A Key To Panngrieb“ bringen es gerade mal auf eine Gesamtspielzeit von gut 45 Minuten und trotz der vorherrschenden Trauer schafft es die Band mit Leichtigkeit, ungewöhnlich viel Dynamik in die Kompositionen zu legen. Zwar erreichen die Ukrainer zu keiner Zeit das Niveau von Kombos wie beispielsweise SHAPE OF DESPAIR, bieten aber mehr als solide Tonkunst der dunkelsten und langsamsten Sorte. Bereits das 14-minütige Eröffnungsstück “Последнее Пристанище“ zieht den Hörer unweigerlich hinab in die dunkelsten Ecken der Seele und dort bleibt man auch über das gesamte Werk gefangen. Langsam, dramatisch und monolithisch verschlingt “A Key To Panngrieb“ all die Hoffnung und fesselt einen immer wieder aufs Neue durch das boshafte Konstrukt aus flächigen Gitarren und aggressiven Vocals. Auch die eingesetzten Keyboards sind zwar immer präsent, aber weit entfernt vom Kitsch. Vielmehr dienen diese eher dazu, die eh schon beklemmende Stimmung nur weiter zu untermalen und zusammen zuhalten. Dies wird besonders durch das abschließende “Под Маской Этой“ nochmal verdeutlicht, in welchem geschickt eingesetzte Streicher für die nötige Portion Epik und Dramatik sorgen. In Kombination mit der schleppenden Gitarrenarbeit ergibt sich daraus ein unheimliches Duell, dass unweigerlich zum Wiederauflegen des Silberlings führt.

Kurz gesagt: NARROW HOUSE gehören definitiv zu den hochkarätigen Vertretern des Funeral Doom aus östlichen Gefilden. Nicht bahnbrechend oder besonders innovativ, aber sehr wohl mehr als reizvoll, schaffen es die Musiker gekonnt, ein ambitioniertes Klangwerk zu erschaffen, das einen durchweg fesselt und tief unter die Haut geht. Die perfekte Untermalung für die kommende kalte Jahreszeit.

16.09.2012
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