Narcotic Wasteland - Delirium Tremens

Review

2011 bereits gründete der mittlerweile ehemalige NILE-Gitarrist, -Bassist und -Sänger Dallas Toler-Wade sein von Drogenkonsum inspiriertes Sideproject NARCOTIC WASTELAND. Seit Ende Oktober bereits liegt in Form von „Delirium Tremens“ das zweite Album der Truppe vor. Geboten bekommt der Hörer darauf, was die Kombination aus Bandnamen, Albumtitel und der Nennung von Dallas Toler-Wade erwarten lassen: technisch-brutalen Death Metal mit einer Menge bewusstseinserweiterndem Inhalt.

NARCOTIC WASTELAND: Bei allem Drogeneinfluss kein Stoner-Kram!

Es wäre jedoch ein Fehler, von NARCOTIC WASTELAND zu erwarten, hier gäbe es Stoner-Einflüsse oder ähnliches. Nein, „Delirium Tremens“ ist brutaler Technical Death Metal, die Drogen-Geschichte reduziert sich auf Titel, Inhalte und einige wenige Spielereien auf dem Gitarrenbrett, die jedoch nie Anlass dazu geben, außerhalb der bekannten Genregrenzen zu denken. Der Signature-Einfluss von Dallas Toler-Wade ist dabei in nahezu jeder Note herauszuhören, wer sich also NILE ohne Karl Sanders kaum vorstellen kann: NARCOTIC WASTELAND zeigen, wie sowas klingen könnte.

Dallas Toler-Wade kann nicht aus seiner Haut – trotzdem gibts Unterschiede zu NILE

Das ist zum einen zwar weniger spektakulär, da eben viele Elemente fehlen, die NILE erst zu einem der stärkeren Tech-Death-Acts machen: Ägyptologie, Lovecraft’sche Mythologie und dergleichen sucht man auf „Delirium Tremens“ vergebens, sowohl in der Musik als auch den Lyrics. Auf der anderen Seite klingt das zweite NARCOTIC WASTELAND-Album dadurch auch straighter, direkter, stärker auf den Punkt gebracht, als sämtliche NILE-Alben. Was davon einem lieber ist, das bleibt halt Geschmackssache.

„Delirium Tremens“ ist ein Album vor allem für Genrefans

So ist „Delirium Tremens“ eben „nur“ ein starkes Tech-Death-Album, das brutal aus den Boxen drängelt, dabei aber schön organisch und nie nach Plastik klingt. Technisch ist das Album selbstverständlich, aber Dallas Toler-Wade wäre eben nicht Dallas Toler-Wade, wenn er nicht wüsste, wie lange es noch dem Song dient und wann es zu viel wird. NARCOTIC WASTELAND ist damit sowohl für Genrefans als auch für Death Metaller ohne Technik-Hang genießbar, den großen Erfolg von NILE werden die Herren bei aller verständlichen Vergleichbarkeit auf musikalischer Ebene trotzdem nicht erreichen. Dafür sind sie eben nicht andersartig genug. Trotzdem rappelt „Delirium Tremens“ ganz ordentlich im Karton, Fans von Brutal/Technical Death Metal, die es nicht zu brutal und nicht zu technisch brauchen, werden mit dieser Platte glücklich werden.

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25.11.2017

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