Narbeleth - Svmma Cvm Nox Arcana

Review

Im Vergleich zu zahlreichen anderen Black-Metal-Bands können sich NARBELETH mit Fug und Recht als Exoten des Genres bezeichnen. Dies ist nicht zwingend auf ihre Musik zurückzuführen. Vielmehr liegt es daran, dass es sich um ein kubanisches Ein-Mann-Projekt handelt.

Einem Land, bei welchem (vielleicht neben Nordkorea oder Eritrea) am wenigsten damit zu rechnen ist, westliche Musik zu beheimaten. Dass diese Musik dann auch düsteren Satanismus zelebriert, überrascht umso mehr.

NARBELETH – Mehr als nur Exoten

Doch NARBELETH sind auch musikalisch beachtenswert. Denn NARBELETH schaffen es wie kaum eine kontinentaleuropäische Band traditionellen schwedischen Black Metal so überzeugend und auf einem technisch hohen Niveau zu spielen.

Immerhin staubten sie mit dem Vorgänger-Album „Indomitvs“ satte 7 von 10 Punkten bei uns ab. Mittlerweile wurden NARBELETH um den Spanier Vindok am Schlagzeug und der Live-Bassistin Amalia erweitert und nach vier Jahren Reifeprozess lässt die Band „Svmma Cvm Nox Arcana“ auf die Welt los.

Die Jahre stehen ihnen gut

Eigentlich sollte „Svmma Cvm Nox Arcana“ schon 2018/2019 unmittelbar nach „Indmitvs“ veröffentlicht werden. Nicht näher genannte Umstände führten dann zu einer längeren Verzögerung. Doch anders als vielleicht bei manch anderen Bands erweisen sich die Verzögerungen für NARBELETH als Glücksfall. Denn im Vergleich zu ihrem Vorgängeralbum erweist sich „Svmma Cvm Nox Arcana“ wesentlich gereifter und erwachsener.

Auch die Produktion ist auf höchstem Niveau. Vorbei sind die Tage des kratzigen Underground-Sounds. Das wird vielleicht Fans, die es eher rau und unausgegoren mögen, vor den Kopf stoßen. Aber es wird ihnen wesentlich mehr Türen nach oben hin öffnen. Denn NARBELETH nehmen es 2021 durchweg mit den größten des Genres auf.

Musikalische Weiterentwicklung auf „Svmma Cvm Nox Arcana“

Nicht nur produktionstechnisch haben sich NARBELETH weiterentwickelt. Auch musikalisch präsentieren sich sie sich auf einem deutlich höheren technischen Niveau. Auf ihren Vorgängeralben haben sie sich noch deutlich an ihren Vorbildern JUDAS ISCARIOT oder TAAKE orientiert und eher kalten, rauen Black Metal mit einer Prise DARKTHRONE gespielt.

Auf „Svmma Cvm Nox Arcana“ drehen sie den punkigen Anteil deutlich zurück und geben Melodiebögen mehr Raum, ohne dabei an Härte einzubüßen. Wirkten die Songs auf „Indomitvs“ noch hastig und leicht rumpelig, lassen NARBELETH sich nun für die Ideen wesentlich mehr Zeit. Gerade in Songs wie „A Throne Over The Seven Stars“, „Nox Arcana“ oder „Cold Whisper Carried By The Wind“ machen NARBELETH deutlich, wie sehr sie gewachsen sind.

Reicht es schon für die Spitze?

Über die vergangenen vier Jahre hinweg haben NARBELETH einen hörbaren Reifeprozess durchlebt. Mit „Svmma Cvm Nox Arcana“ präsentieren sie ein Album, mit dem sie beweisen, dass sie bereit sind, sich nach ganz oben an die Spitze der modernen Black-Metal-Bewegung zu kämpfen.

Sie zeigen auch, dass eine Band nicht zwangsläufig aus Skandinavien kommen muss, um überzeugenden Black Metal zu zelebrieren. Allem Lob zum Trotz ist „Svmma Cvm Nox Arcana“ kein durch und durch perfektes Album geworden. Auf „Gates Of The Beyond“ gerate sie zum Beispiel noch in ihr altes Stolpern. Es zeigt aber, wie weit sich NARBELETH bisher entwickelt haben und macht neugierig, wohin sie sich noch weiterbewegen werden.

Text: Tim Otterbeck

15.06.2021
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