NARBELETH war ursprünglich ein Ein-Mann-Projekt aus Kuba. Mittlerweile aber residiert Dakkar, der kreative Kopf hinter der Band, im nordspanischen Galicien und erweiterte die Band mit Schlagzeuger Vindok zu einem Duo. Das vorliegende „A Pale Crown“ ist bereits das sechste Album und wer die Diskografie der Band kennt, ahnt wahrscheinlich schon, dass der skandinavische Sound der 90er Jahre auch das neue Werk prägt.
„A Pale Crown“ – Atmosphäre ganz ohne Schnickschnack
NARBELETH machen, wie schon auf früheren Alben, auch auf „A Pale Crown“ vieles richtig. Das gesamte Soundbild ist an den sehr gelungenen Vorgänger „Svmma Cvm Nox Arcana“ anglehnt: Kalte, klare, teils melancholische Gitarrenläufe treffen auf schnörkelloses Midtempo mit zahlreichen Ausbrüchen in die Raserei. Das eher tiefe Gekeife von Dakkar passt perfekt zum Sound und Variationen in der Stimme gibt es nur an wenigen Stellen des vorliegenden Werkes. Das Album enthält kaum moderne Einflüsse, aber NARBELETH bieten seit jeher Black Metal von Puristen für Puristen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Der Opener „Pathways To Occult“ startet direkt in die Raserei, was zunächst auch wunderbar mitreißt, im folgenden Midtempo-Part aber zu repetitiv und einfallslos vor sich hin stolpert. Der anschließende Titeltrack „A Pale Crown“ ist dagegen ein erstes Highlight, da hier alles passt: Das Riffing, die Tempowechsel, die kleinen Variationen bei den Vocals in der Mitte des Songs greifen vorzüglich ineinander. In eine qualitativ ähnliche Richtung gehen auch „Of Moonlight And Spirits“ und „Witness And Provider“. Hier zeigen NARBELETH ihre eigentliche Stärke und bezeugen, wie gut traditioneller, gradliniger Black Metal auch 2024 noch funktioniert. Als kleinen Bonus gibt es, wie auf allen Alben vorher, einen Coversong: Die Wahl fiel diesmal auf SATYRICONs „The King Of The Shadowthrone“.
Stagnation im positiven Sinne
Mit „A Pale Crown“ legen NARBELETH ein überzeugendes Album vor, auch wenn es nicht ganz die Qualität des Vorgängers „Svmma Cvm Nox Arcana“ erreicht. Freunde des klassischen, skandinavischen Stils, irgendwo zwischen Bands wie TAAKE, ARCKANUM oder älteren WATAIN, sollten hier dennoch dringend ein Ohr riskieren.
Ich hatte keine Geduld das alles zu hören. Wird das noch interessanter als der flüchtige Ersteindruck?