Als NAPALM DEATH vor 5 Jahren ihre Mini-CD „Leaders Not Followers“ einprügelten, war der Wunsch nach einer Fortsetzung der Covermania stets vorhanden. Ein halbes Jahrzehnt und zwei weitere Alben musste man aber abwarten, bevor die Deathgrinder mit „Leaders Not Followers: Part 2“ weitere Coverversionen vom Feinsten nachschieben. Dabei lassen sich die Urväter des Grindcore nicht lumpen. 19 staatliche Tracks, gepackt auf eine Zeit, die nur auf eine erhöhte Taktrate schließen lässt. So sei es dann auch und den Jungs sei Dank für eine derart kultige Auswahl an diversen Klassikern, die den Werdegang der Band ebenso beeinflussten, wie NAPALM DEATH viele der neuzeitlichen Grind/Deathmetalbands.
Los gehts mit der wohl zornigsten Band der Mitt-80er Crossoverszene, zu einer Zeit, als Metal und Hardcore noch nicht den Weg zueinander gefunden haben. Die Rede ist von CRYPTIC SLAUGHTER und ihres göttlichen Klassikers „Lowlife“. Ohne irgendwelche Erholungspausen einzulegen, geht’s weiter mit Coverversionen von HELLHAMMER, WEHRMACHT, MASTER und dem Oberklassiker „Pleasure To Kill“ der deutschen Combo KREATOR. Wer nun meint, damit das Ende der Fahnenstange gesehen zu haben, liegt falsch. Mit Interpretationen von MASSACRE, dem Hardcoreurgesteins AGNOSTIC FRONT oder den genreweisenden SEPULTURA und ihrer Hymne „Troops Of Doom“, haben sich weitere Schmankerl eingefunden, um im richtigen NAPALM DEATH-Stil gecovert zu werden. Dabei lässt man vor allem punklastige Umsetzungen zu, die Barney & Co. zudem noch mit einer dicken Schicht aus der Grindecke veredeln. Durch die zahlreichen Coverversionen kommt NAPALM DEATH nicht nur ihrem eigenen Wunsch nach, sämtliche Klassiker auf verstaubten Tapes oder aus diversen Vinylkisten neu aufzunehmen, nein auch Erinnerungen an alte Zeiten sollen geweckt werden. Man hat also jene Bands hervorgeholt, die in ihrem Betätigungsfeld wahre Wendepunkte in der Evolution extremer Musik darstellen. Fazit: Mit „Leaders Not Followers: Part 2“ wird hauptsächlich die Fangruppe angesprochen, die sich schon seit einiger Zeit zu dieser Stilrichtung hingezogen fühlt. Für Newcomer ist, außer man liebt NAPALM DEATH oder man will einfach nur einen Blick in die Anfänge extrember Musik zurückwerfen, kein Platz. Für den Rest gibt’s NAPALM DEATH pur, wie man sie kennt und liebt und natürlich, was man nicht vergessen darf, ein paar richtig fette Covers direkt uffe Ohren.
Ein guter und bunter Mix an Coverversions. Ziemlich viele Kinnhaken, aber auch cooles Grooves. Hier blitzt auch oft Hardcore durch, was sicherlich alten Fans der Band gefallen dürfte, denn genau aus dem Metier kommen NAPALM DEATH bekanntlich her.