NAPALM DEATH hatten viele Phasen in ihrer Karriere und nicht alle haben mir gleich gut gefallen. Als sie aber mit „Fear, Emptiness, Despair“ aufschlugen, war ich ein weiteres Mal hin und weg. Zuvor war ich stets fest der Meinung, NAPALM DEATH dürften nur blasten, was das Zeug hält und müssten mit jedem Album noch schneller und extremer werden. Nun, Ersteres ist mir nicht mehr so wichtig und extremer sind sie mit „Fear, Emptiness, Despair“ in gewisser Weise auf jeden Fall geworden.
Allein der Sound des Albums ist unglaublich tonnenschwer und besitzt die Durchschlagskraft einer 20-Megatonnen-Bombe. Die Gitarren sägen wie eine Armee Berserker eine Schneise der Verwüstung ins Feld, der Bass brodelt und brummelt dermaßen (Achtung: Wortspiel) abgrindtief, dass selbst die untersten Kellergewölbe anfangen zu beben und das Schlagzeug bolzt einem auch noch die letzten intakten Hirnwindungen zu Brei. Unglaublich dicht ist der Sound auf „Fear, Emptiness, Despair“ und verbreitet eine sehr stimmige Atmosphäre.
Die Songs verbreiten trotz ihrer textlich (wie gehabt) klugen und (sozial-)kritischen Ausrichtung enorm viel Gewalt. Die Scheibe ist optimal, um sich mal wieder ausgiebig auszutoben und allen aufgestauten Aggressionen Luft zu verschaffen.
Sei es der fiese, gewaltige Opener „Twist The Knife Slowly“, das vertrackt und brutal groovende „Hung“ (inklusive dem genial treibenden Blastbeat zum Ende des Songs), das während der langsameren Parts am ehesten an frühe NAPALM DEATH erinnernde „A Plague Rages“ oder der von Blastbeats dominierte, ebenfalls megafette Rauswerfer „Throwaway“, alle Songs auf diesem Album haben ihren Reiz und zeigten seinerzeit eine neue, brutalere Seite von NAPALM DEATH. Zudem ist „Fear, Emptiness, Despair“ ein Beweis dafür, dass es nicht nur durchgehend Speed und Blastbeats benötigt, um musikalische Extreme zu transportieren.
„Fear, Emptiness, Despair“ steht ein wenig für sich alleine in der Discography der Band, obwohl es eindeutig die Handschrift NAPALM DEATHs trägt. Nach „From Enslavement To Obliteration“ haben die Briten (und Amerikaner) mit „Fear, Emptiness, Despair“ ein weiteres Mal musikalische Extreme ausgelotet.
Hören und wegblasen lassen von der unbändigen Energie dieses Albums!
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