NAOP - Hard To Deny
Review
Wenn ich Hardcore-Punk höre, wie er mir von der ersten Sekunde an von NAOP an der Zahnleiste rüttelt, bin ich froh, mich in meinen wilden Jahren nie auf Konzerten vergleichbarer Gewalttäter blicken gelassen zu haben – ich befürchte, bei 1,80 m Körpergröße säße ich heute sabbernd im Rollstuhl. Das hier nämlich klingt nach jenen erbarmungslosen Fleischverächter-Gigs, wo sich das letale Vernichtungsausmaß des Pogo-Mobs dem einer abgehenden Gerölllawine annähert. 40 Minuten knallt der volle Ast auf die Glocke, obwohl man sich doch schon nach der letzten EXPLOITED geschworen hatte, sich auf diese Art nicht mehr so einfach verprügeln zu lassen. Aber es hilft nichts: Die fünf Holländer verwenden zwar trotz 16 Jahren Kampferfahrung noch immer die alterprobte Kampfroutine, die, aus den Staaten adoptiert, auch in Europa bislang noch jede Schüssel sprengte, aber sie scheint die mit Abstand effektivste: Binnen Sekunden sind sie über Dir und schubsen Dich ohne eine einzige Pause in ihrer Mitte umher, prügeln Dich zunächst orientierungs-, bestenfalls besinnungslos. Hochenergetischer Old School-Hardcore von allen Seiten, Wechsel-Shouts, hier manisch außer sich, dort halbmelodiös auf dem immer-straighten Riffing reitend. Musikalische Eigen- oder Neuheiten sucht man weit und breit mit der Lupe, auch die technischen Fertigkeiten der Kamfhähne beschränken sich auf das hier Benötigte (Timing ist alles!) – dafür kann man 17 willkürliche Schläge in Kopfgegend genießen. – Irgendwie verwundert es doch hin und wieder, das gerade aus dieser Schädelspalter-Szene so zahlreich die Kälbchen und Piepsi-Küken liebenden Veganer entsprangen…
NAOP - Hard To Deny
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hardcore / Grindcore |
Anzahl Songs | 18 |
Spieldauer | 38:44 |
Release | 2003-05-12 |
Label | Gangstyle Records |