Nanowar Of Steel - A Knight At The Opera

Review

2014 scheint das Jahr der Jubiläen zu sein. Neben beispielsweise KISS (40) und URIAH HEEP (45) jubilieren auch die nicht minder bekannten NANOWAR OF STEEL. Ein Thronjubiläum könnte glamouröser nicht begangen werden: Die Italiener kredenzen ihren Fanlegionen (zu denen Gerüchten zufolge auch Joey DeMaio und Luca Turilli zählen) mit “A Knight At The Opera” nicht bloß ein schnödes ‘Best Of’-Album. Nein, es mussten Neueinspielungen sowie eine Live-DVD her, die prachtvoller nicht hätte ausfallen können – man lässt sich ja nicht lumpen.

Unter den Neueinspielungen befinden sich solche Heavy-Metal-Standards wie “True Metal Of Steel”, “Fight The Dragon For The Village” oder “Tricycles Of Steel”. Hits, die natürlich jeder (echte) Metaller in- und auswendig kennt! Von daher spare ich mir eine detaillierte Auflistung aller siebzehn Stücke, sowie deren Bedeutung für den Metal. Viel wichtiger ist an dieser Stelle noch einmal herauszustellen, dass NANOWAR OF STEEL nie eine Band waren, die es vermieden hat heiße Eisen anzufassen. Der Originaltext von “The Number Of The Bitch” beispielsweise war IRON MAIDEN damals wohl zu pikant, weswegen Bruce Dickinson ihn kurzerhand umschrieb. Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt, und der Erfolg gibt ihm nach wie vor Recht. Umso erfreulicher ist es, dass NANOWAR OF STEEL sich des Themas nach 2005 (“Other Bands Play, Nanowar Gay!”) auf “A Knight At The Opera” trotzdem erneut annehmen und die Nummer der breiten Öffentlichkeit mit dem richtigen Text und wesentlich besserem Sound präsentieren. Ein ebenso wichtiges Anliegen war es NANOWAR OF STEEL auch immer, sich für Minoritäten einzusetzen und ihrem pädagogischen Auftrag nachzukommen. So klären die Italiener dem Hörer – bei angemessenem Pathos – in “Poser” auf, woran man erkennt, dass man ein ebensolcher ist. Praktische Hinweise, was man im Fall einer unbeabsichtigten Konfrontation mit einem Drachen (was zweifelsfrei jeden Tag vorkommen kann) idealerweise tut, werden von der Band in “To Kill The Dragon You Need The Sword” gegeben. NANOWAR OF STEEL sind nicht einfach nur eine Metalband, nein, sie sorgen sich um ihre Fans und deren Wohl. Dass die Band ein ganz besonderes Verhältnis zu ihren Fans hat, erkennt man auch daran, dass der zukünftige Single-Hit “Schwanzwald” nicht nur auf Deutsch vorgetragen wird, sondern auf dem Album als Bonustrack in verschiedenen Sprachen enthalten ist. Fan-Herz, wonach verlangst du mehr? Ach ja, die DVD. Auch hier sprengen NANOWAR OF STEEL enganliegende Ketten. Im Gegensatz zum sonst im Metal üblichen opulenten Bühnenbild (inklusive mächtiger Verstärkerwände), geht das Quintett gänzlich neue Wege. Die Band spielt ihren achtzehn Song starken Set vor einem schwarzen Backdrop und ohne große Effekthascherei. Wer braucht schon pyrotechnischen Firlefanz, wenn der Sänger ein Tutu auf der Bühne trägt? Eben.

“A Knight At The Opera” ist also ein mehr als gelungenes Geschenk an die darbende Fangemeinde. Wer sich mit dem True Metal Of Steel von NANOWAR OF STEEL noch nicht ausgiebig befasst hat, sollte die Webpräsenz der Band anchecken. Dort kann man sich die ersten Alben umsonst herunterladen – das ist Service am Fan.

27.06.2014
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