Nail Within - Sound Of Demise

Review

NAIL WITHIN stammen aus Tel Aviv und haben vor sage und schreibe 20 Jahren ein selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht, was damals von uns sogar bereits mit einer Rezension bedacht und positiv aufgenommen wurde. Anstelle des günstig stehenden Windes im Fazit folgte jedoch die Auflösung der Band kurz darauf, eine On-Off-Show im Jahr 2007 und danach wieder Funkstille. Nun hat sich die Band jedoch reformiert und ihr zweites Album „Sound Of Demise“ eingetrümmert, das über Massacre Records erscheint. Dabei hat sich an der Marschrichtung des melodischen Death-Thrashs nichts geändert.

Treffen NAIL WITHIN den Nagel auf den Kopf?

Die Vorbilder NAIL WITHINs haben teilweise in der Vergangenheit der Band schon selbst bei dieser mitgewirkt. Auf dem Debüt war Tomas Lindberg von AT THE GATES als Gastsänger vertreten, bei der 2007er-Reunion übernahm er den Gesangsposten sogar komplett. Und auch der Gesangsstil Yishai Sweartz orientiert sich am großen, schwedischen Vorbild. Die Instrumentalfraktion hat bei den Melodic-Death-Metal-Gründern ebenfalls ordentlich Inspiration eingeholt, gerade die Riffs sind aber noch ein Stück weiter in der Thrash-Metal-Ecke zu verorten.

Trotz der im Sand verlaufenen Jahre hat die israelische Band keinen Staub angesetzt und präsentiert auf „Sound Of Demise“ einen angenehmen kleinen Old-School-Trip in die späten Neunziger und frühen Zweitausender. Die Produktion drückt dabei zeitgemäß aus den Boxen, ist nicht übersteuert und differenziert ausgearbeitet. Die Geschwindigkeit ist meist auf hohem Niveau, es finden sich mit Songs wie „Years Of Madness“ aber auch der ein oder andere drückende Brecher. Genug Vielseitigkeit ist also auch vorhanden, um die Hörer und Hörerinnen bis zum Ende der Platte bei der Stange zu halten.

„Sound Of Demise“ – Reunion geglückt?

Ob es „Sound Of Demise“ in viele Bestenlisten schafft, oder wie lange die Halbwertszeit des Albums wohl sein mag, das wird sich noch herausstellen. Dennoch ist es bemerkenswert, dass eine Band, die man längst abgeschrieben hat, sich nach 20 Jahren wieder zusammenfindet und dabei einen tighten, gut hörbaren Langspieler raushaut. Darauf könnten sich NAIL WITHIN einen zweiten Karrierestart aufbauen, sofern sie dieses Mal zusammenbleiben.

10.11.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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