Wenn das so weiter geht mit den superbrutalen Veröffentlichungen auf dem melodischen Todesblei-Sektor, werde ich mich bald wohl in fremdsprachige Gefilde begeben müssen, um keineswegs altbackenes Hartbrot wie das vorliegende mit immer frischen Vokabeln belegen zu können. Denn reiht sich das Debüt dieses israelischen Quintetts auch nahtlos ein in die obere Riege ehrwürdiger Gattungsgenossen wie AT THE GATES, THE CROWN oder THE FORSAKEN, so ist dies hier in keinster Weise Indiz für ein Qualitätsdefizit. Zudem sollte die Ähnlichkeit zur schwedischen Verwandtschaft nicht weiter verwundern, lenkt man sein Augenmerk auf die ins Boot geholte Prominenz wie Tomas Lindberg (Guest Vocals), seinerzeit mitschuldig an At The Gates und The Crown. Ferner greifen neben KREATOR-Veteran Mille Petrozza zwei israelische Landsmänner von SALEM ins Ruder, an den Reglern wie im erbarmungslos tösenden Maschinenraum, den Drummer Nir Nakav befeuert. Von hier aus wird der volle Schub auf die Gitarren-Ruder gegeben, die der unbändigen Kraft zu jeder Zeit standhalten und zusammen jeden Ozean zu spalten scheinen, zielsicher jedes noch so bösarige Riff ansteuern, und auch hier und da ruhigere oder schwere, tiefdunkle Wasser ansteuern („King Obsecenity“, „Last Nail“). Auffällig ist hierbei die starke Krängung in 6/8-Takt-Lage des massiven Rhythmus-Gerüsts, das den ein oder anderen Passagier irritieren mag, der Crew aber jene viehische Freude ins Gesicht treibt, die dieses Schlachtschiff so angriffslustig macht. Obwohl man weitestgehend von Hochgeschwindigkeitschaos á la The Crown absieht, steuert die NAIL WITHIN nahezu pausenlos mächtig hart am Wind; Böen und Wellenschläge lässt sich die Crew ins Gesicht peitschen, Steuermann Yishai schreit seine Leidenschaft in die tosenden Gewalten. – Dieses grundüberzeugende Debüt (das übrigens noch ein zu beschmunzelndes Low-Budget-Video zu dem Brecher „Dirty Coloured Knife“ enthält) jedenfalls sollte in der Regatta um den Death/Thrash-Cup die bislang führenden West- und Nordeuropäer den Ausguck hurtig nach Osten ausrichten lassen. Der Wind für die NAIL WITHIN jedenfalls steht günstig!
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