Mal wieder etwas exotisches. NAHASH stammen aus Litauen, einem Land, das einst der UdSSR angehörte und aus dem mir bisher gar nichts metallisches bekannt war. Dabei handelt es sich bei „Wellone Aeternitas“ nicht um ein neues Album, sondern um einen Re-Release des bisher einzigen Albums von 1996.
Lang, lang ist es also her. Dementsprechend klingt auch die Produktion, die dem Album aber genau deshalb einiges an Charme verleiht, auf der anderen Seite aber auch ein paar der stimmungsvollen Melodien verschluckt. NAHASH sind sehr um Atmosphäre bemüht, lassen ab und zu ein stimmungsvolles Keyboard dezenten Einfluss auf das Klangbild nehmen. Das ist vor allem von Dunkelheit gekennzeichnet, die Melodien wiegen schwer, das Tempo ist schleppend, und genau da liegt auch ein gewaltiges Problem. Den Songs auf „Wellone Aeternitas“ fehlt es an dem gewissen Etwas, das den oft über sieben Minuten langen Kompsoitionen etwas mehr Würze verleihen würde. Schlecht ist es nämlich nicht, was NAHASH hier abliefern. Doch leider sind auch die gepressten Vocals, die das stimmliche Geschehen bestimmen, eher charakterschwach, dagegen wirken die paar eingesetzen Clean-Vocals schon deutlich stärker, sie schaffen es, den rituellen Charakter der Stücke wenigstens zu unterstreichen.
So ganz warm werde ich mit NAHASH trotz vieler positiver Momente nicht. Dazu ist mir „Wellone Aeternitas“ auf Dauer zu mittelmäßig und durch die Vocals zu anstrengend. Da hilft auch alles Bemühen um Abwechslung nicht, es fehlt sowohl an genialen Momenten als auch an einem durchgehend stimmungsvollen roten Faden. Schade, denn gerade durch die Gitarren schimmert wie im Bonussong „Doctrina Ater“ immer wieder das eigentliche Potential der Litauer durch. Eventuell gibt es ja mal ganz neues Material zu bewundern.
Vor einiger Zeit erschien ein Re-Release vom ´94er Demo „Nocticula Hecate“.