Mitte 2003 konnten mich NAER MATARON mit „River At Dash Scalding“ begeistern und ich freute mich, dass aus Griechenland noch eine weitere Band die Fahnen der schwarzen Zunft hoch hielt. Nun, zwei Jahre später, hat sich daran auch überhaupt nichts geändert – zum Glück. Man kann ja sicherlich nicht von „typischem griechischen Black Metal“ sprechen, da es viel zu wenige aus diesem Gebiet gibt, daher halfen noch ein paar Norweger aus, um „Discipline Manifesto“ wenigstens die nötige Portion Kälte einzuhauchen. So tummeln sich also Carl-Michael (VED BUENS ENDE, AURA NOIR), Vicotnik (VED BUENS ENDE, DODHEIMSGARD) und Apollyon (AURA NOIR, LAMENTED SOULS) in den Reihen der helfenden Händchen. Aber auch die Aufnahmen, die teilweise in Oslo stattfanden, werden ihren Teil dazu beigetragen haben.
Aber nun ja auch egal in welchem Teil des Kontinents die Scheibe hergestellt wurde, denn wichtig ist das Resultat. Und hier haben die Griechen ein paar Sahnestückchen anzubieten. Wobei ich gleich sagen muss, dass mir „River At Dash Scalding“ ein bisschen besser gefallen hat. Zwar haben sich die Kompositionen und das Zusammenspiel hörbar verbessert, aber die Ungezwungenheit der einzelnen Stücke ist leider ein bisschen verloren gegangen. Stattdessen sind die Lieder in etwas starre Korsetts gepackt worden, was aber im Einzelfall nicht unbedingt schlecht sein muss. Es entsteht nämlich eine sehr gerade Linie und man so gleich weiß, wo die Burschen hinwollen. „Extreme Unction“ bietet wieder das gute Riffing, welches alle Kapazitäten ausschöpft und sehr voluminös und angriffslustig klingt. Meistens spielen NAER MATARON auf einem sehr hohen Geschwindigkeitslevel, jedoch bauen sie auch immer wieder ruhigere Parts (wie z.B. der Song „The Day Is Breaking“) ein, damit es nicht langweilig wird. Neben dem schon erwähnten „Extreme Unction“, kann mich auch besonders „The Last Loyal“ ansprechen, da hier ordentlich drauflos geprügelt wird.
Ein gelungener Nachfolger also, auch wenn er mich nicht so sehr überzeugen kann, wie die 2003er Scheibe.
Ich weiss zwar nicht ob es diese Bands zu der Zeit der Veröffnetlichung schon gab, aber man kann sehr wohl vom typischen griechischen BM reden:
Rotting Christ, Zemial, Zephyrous, Kawir, Varathron, Order of the Ebon Hand etc..
Alles Bands die dem BM einen eigenen unverkennbaren Griechischen Stempel aufdrücken. Umsomehr schade finde ich es, dass Naer Mataron sich Norwegischen Mitteln bedienen. Wer will das hören?