Nachtmystium - Doomsday Derelicts

Review

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Schlag auf Schlag geht es bei NACHTMYSTIUM weiter. Kurz nach der Veröffentlichung ihrer „Worldfall“ EP Anfang des Jahres sowie dem „Assassins – Black Meddle Part 1“ Album im letzten Jahr, erscheint dieser Tage mit „Doomsday Derelicts“ eine weitere EP der amerikanischen Grenzerweiterer des Black Metals.

Auch hier zeigen die Mannen um Blake Judd wieder ihre sehr eigenwillige, überaus reizvolle und dabei sehr abwechslungsreiche Mischung aus dunklem, emotionalem Schwarzstahl und diversen psychedelischen Einschüben. Der Opener „Bones“ präsentiert sich mit bedrohlich wirkenden Gitarrenmelodien, grimmigem Gesang mit viel Hall und sehr schnellen Blast Beats. Das Stück ist direkt gespielter Black Metal mit sehr dunkler Atmosphäre, ohne viel Firlefanz. Das folgende, recht straighte „Life Of Fire“ ist dann deutlich rockiger, recht melodisch und eigentlich auch verdammt catchy. Das Stück hat diesen Psycho-Touch, wie wir ihn bereits von „Assassins – Black Meddle Part 1“ kennen. Und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass der Song aus dieser Session wohl noch übrig war. „Hellish Overdose“ wiederum ist mehr Heavy Metal als alles andere, das aber auf eine verdammt Old School dreckige und harte Art und Weise. Die Herangehensweise, vor allem der Gitarren, erinnert ein wenig an Punk und Thrash, der Gesang ist rau krächzend, und spätestens jetzt sollte klar sein, wie breit gefächert eigentlich das musikalische Spektrum von NACHTMYSTIUM ist. Das atmosphärische und sehr abwechslungsreiche „Pitched Black Cadance“ schließt die EP ab und ist wieder eher im Black Metal beheimatet, pendelnd zwischen Marschrhythmus und Blast Beats, mit interessanten Gitarreneffekten, wobei der Song gegen Ende hin in ein wahres Thrash-Inferno gipfelt.

Trotz der sehr unterschiedlichen Ausrichtung der einzelnen Stücke, oder vielleicht auch gerade deswegen, übt auch „Doomsday Derelicts“ wieder einen unglaublichen Reiz aus. Die wilde Mischung aus Black Metal, Rock, Psychedelic, Thrash und Punk sucht ihresgleichen. Alleine schon in dieser Hinsicht ist diese EP extrem. Die Tiefe ihres letzten Albums erreichen sie zwar leider nicht ganz, wirklich gut sind die Stücke aber allemal. Doch du Leser, sei gewarnt: Um vollends in den musikalischen Kosmos von NACHTMYSTIUM einzutauchen, muss man vorher die Scheuklappen ablegen. Auch die ganz Schwarzen!

06.07.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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