Die meistgehasste Person im BM kehrt mit einem neuen Werk in die Szene zurück und hinterlässt neben Erwartungen vor allem einen bitteren Beigeschmack. Auf rein emotionaler Ebene bewegt sich das Release bereits seit seiner Ankündigung im Feuer der Kritik, denn es gibt wohl niemanden, den NACHTMYSTIUM-Mastermind Blake Judd in seinem Leben nicht schon einmal geprellt hat. Grundsätzlich enttäuscht der geläuterte, cleane Neo-Saubermann mit unreflektierten Aussagen, die seine kriminelle Vergangenheit kleinlaut verblassen lassen sollen.
No surrender, no compromise, no regrets. No support.
Die Geschichte von NACHTMYSTIUM beginnt mystisch und spätestens mit der Veröffentlichung von „Reign Of The Malicious“ zementieren Budd & Co. den USBM der 2000er Jahre eindringlich. Die anfängliche Rohheit der ersten Alben wandelt sich zu psychedelischen Black Metal Eskapaden, die schon damals auf den Konsum schwerer Betäubungsmittel schließen lassen, doch mit den beiden Alben „Assassins…“ und „Addicts…“ erreicht die Band ihren eigenen Zenit. Die folgenden Platten „Silencing Machine“ und „The World We Left Behind“ kehren zum ursprünglichen Charakter der Band zurück und bieten solide Kost, die sich trotz einiger Rock-Elemente mehr an den Anfängen der Band orientiert.
Nachdem die Band bei Prophecy untergekommen war, gab es vor einer der vielen Auflösungen eine mittelmäßige EP namens „Resilient“, bevor sie nun mit „Blight Privilege“ durchstarten. Das neue Album kann allerdings nicht an die lichten Momente der Karriere der Amerikaner anknüpfen und bietet nicht mehr als solide USBM-Kost, die sich im Mittelmaß suhlt. Das Riffing ist weitgehend uninspiriert und reicht bei weitem nicht an die Glanzzeiten der Band heran. Wo früher psychedelische Keys die Songs in ganz andere Sphären hoben, wirkt der Einsatz heute nur noch zweckmäßig und platt.
Im Verlauf der Platte gibt es einige Lichtblicke, die vor allem in den nicht schwarzmetallischen Elementen aufleuchten (leichtes, gefälliges Western-Flair auf „A Slow Decay“, das WAYFARER allerdings besser beherrschen). Die Produktion überzeugt, der Gesang von Budd klingt kraft- und lustlos und reiht sich ausnahmslos in die Mittelmäßigkeit der Kompositionen ein.
moralisch bedenklich, musikalisch Mittelmaß
In seiner Vorhersehbarkeit vermag „Blight Privilege“ auch nach mehrmaligem Hören nicht zu überzeugen und erinnert in seiner musikalischen Originalität allenfalls an die Anfangstage der Band, nicht an ihre Glanzzeiten.
Das Lebenslicht von NACHTMYSTIUM flackert unbedeutend und mit diesem halbherzigen Album holt man leider niemanden mehr ab. Der Sinn dieser Veröffentlichung nach all den Eskapaden bleibt ein Rätsel und mit dem musikalischen Mittelmaß, das man hier mit gut gemeinten fünf Punkten nivellieren kann, bleiben wir mit dem einen moralischen Punkt im Schnitt bei einer Drei, die die ganze Chose in ihrer Verzichtbarkeit gut widerspiegelt.
Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Bewertung hier nicht viel mit der Musik zu run hat, nachdem ich ein paar Songs gehört habe und wie hier sonst bewertet wird. Ich bin weder Fan der Band noch haut das Gehörte mich total vor Begeisterung aus den Socken, aber dennoch.
Möchte ich persönlich Umgang mit Black Judd haben? Vermutlich nicht, genau so wie mit Niklas Kvaforth. Dennoch denke ich nicht, dass Black Metal von sog. Saubermännern kommen muss/sollte, bzw. die MUSIK danach bewertet werden sollte. Dann hört man, dem Zeitgeist entsprechend eben Ancst oder sowas.
Dem Gehörten würde ich 7 Punkte geben.
Dem Zeitgeist entsprechend 🤣
Ich gebe zu, das war etw
Scheiss Technik/Wurstfinger.. 😂
Ich gebe zu, das war etwas sinnfrei ausgedrückt, aber leider kann ich das jetzt nicht mehr bearbeiten und bleibt nun für alle Zeit sichtbar. Ich wollte eigentlich sagen, dass Black Metaller ruhig Arschlöcher sein können und dass das dem BM nicht mal abträglich sein muss und alle mal nicht so rumheulen sollen.. so in der Art.
Ich bin fast geneigt dem zuzustimmen auch wenn ich es deshalb noch lange nicht gut finden/tolerieren muss nur weil es unter dem „Deckmantel Black Metal“ abläuft. Jaja, ich weiß schon, Black Metal ist halt einfach nicht sozialverträglich aber abgezockt werden will sicherlich trotzdem niemand.
Völlig richtig, aber das ist ja nun alles „allgemein“ länger bekannt und sollte nicht das Hauptthema einer Plattenrezension sein, bzw. „subtil“ die Bewertung bestimmen.
Ich will damit auch nicht sagen, dass Black Metal kriminelles Verhalten rechtfertigt. Darum sollen sich Gerichte kümmern und man kann deswegen auch die Platte nicht kaufen, aber danach die Musik zu beurteilen finde ich unprofessionell.
Wer hier tatsächlich schlecht bewertet werden sollte, ist das Label, welches auch noch mit Blakes Unvermögen zu der Zeit, irgendwas auf die Reihe zu bekommen, noch Werbung macht. Ein „sorry, war blöd, ich weiß es jetzt besser“ sieht auch in den Interviews mit ihm anders aus. Dass er sich als Abhängiger in der Opferrolle sieht und den Gläubigern an den Kopf wirft, sich wegen der paar Shirts Mal nicht so aufzuregen, weil er schließlich in einer psychischen Ausnahmesituation war, halte ich für eher schwierig.
Im Vergleich zu den beiden A-Alben kann die Scheibe aber tatsächlich wenig, 3/10 ist eine Bewertung, die besser eine nichtssagendere 5/10 sein sollte, dann passt es besser.
Ich hab jetzt nur die drei Tracks auf Amazon hören können und finde die tendenziell auch eher etwas besser als fünf Punkte aber der Rezensent hat seine Bewertung ja vernünftig begründet. Er macht ja gar auch keinen Hehl daraus, dass die Scheibe unter anderen Umständen besser abgeschnitten hätte. Von daher passt das schon.
Vielleicht wär’s in diesem Fall besser gewesen der Platte hier gar keine Plattform zu bieten aber das hätte einigen sicherlich auch wieder nicht gepasst.
Die einzig hörbaren Nachtmystium Scheiben sind mMn ohnehin die „Instinct: Decay“ und die „The world we left behind“. Alleine auf „The world…“ ist mit „Epitaph for a dying star“ einer der besten Songs, der jemals durch Blake entstand.
>Er macht ja gar auch keinen Hehl daraus, dass die Scheibe unter anderen Umständen besser abgeschnitten hätte.<
Trump macht auch keinen Hehl daraus, dass er gerne Diktator wäre, aber macht es das besser, wenn man zu seiner Unprofessionalität steht?
Das ist zwar auch nur meine Meinung, aber sowas hat in einem Review, bzw. der Bewertung der Musik, nichts zu suchen. Das ist purer Aktionismus.
Unprofessionell? Das hier ist eine ehrenamtlich geführte Website wo Rezensenten ihre subjektive Meinung zu Musik abgeben, die am Ende des Tages auch jeder anders wahrnimmt und keine Produktbeschreibung irgendeines eines Gegenstandes, die ich hinter einer Paywall freischalten muss.
Natürlich wär’s besser immer komplett unvoreingenommen an so etwas heranzugehen aber das ist im vorliegenden Einfall einfach nicht möglich. Daher auch mein Verweis darauf, dass man es hier vielleicht besser hätte ganz sein lassen sollen.
Der Rezensent erklärt das im letzten Absatz auch sehr gut und damit ist zumindest meiner Meinung nach der Sache auch genüge getan.
Das stimmt, mit dem ehrenamtlich, aber eine Seite, dessen Reviews lediglich die persönlichen Ansichten des Reviewers wiedergibt, wäre für mich wertlos. Kann man natürlich trotzdem machen.
Auf ein Review, dass sich in Blake Judd doof erschöpft, kann zumindest ich verzichten, auch wenn der tatsächlich doof ist.
Andererseits könnte ich das evtl. auch nicht, wenn einer Band zB. aus jeder Pore eine ideologische Einstellung tropft, die ich verabscheue, auch wenn die Musik mir gefällt. Ich würde das dann aber deutlicher im Text von der Musik trennen, aber ich bin auch kein Reviewer. Vielleicht sollte in solchen Fällen ChatGTP oder so das übernehmen, wo man emotional an seine Grenzen stößt..
Solchen üblen Abzockern sollte man keine Basis geben, vielmehr gehören diese Lutscher boykottiert. Ekelhafter Typ dieser Judd!
Wer mit Junkies Geschäfte macht, hat das nicht besser verdient. Ist dasselbe wie mit nigerianischen Prinzen.. hat trotzdem nichts mit der Musik zu tun. Gott, Menschen sind so emotional BZZZZZ BRRRRRB..🤡
Jetzt nochmal zur Musik.
„The world we left behind“ und vor allem die „Resilient“ waren gute Alben.
Die Resilient hatte wirklich positive Schwingungen im Kern und gab mir in einer schweren Zeit eine Menge, ja das Gefühl von Standhaftigkeit, wehrhaft zu sein. Mit anderen Worten, die hat mich abgeholt.
Das neue Material, uff, geht eher in Richtung Standart, Fahrstuhlmusik, ab und zu blitzt etwas Genialität hervor aber im großen und ganzen eher enttäuschend. Schade!
A….geigen gibt es nun viele, und kennen wir die Typen anderer Bands die wir gerne hören.?
Wer weiß wie viele Idioten sich da noch verstecken.
Möchte ich gar nicht erst wissen. 😉
Ich finde auch, hier geht es um die Musik.
3 Punkte finde ich definitiv zu wenig, also gebe ich 7 damit sich das wieder ausgleicht.
Ansonsten tendiere ich eher in Richtung 6/10.
Ist das hier nun eine Album bzw. Musikbewertung einer Band, oder ist das eine weitere Gerichtsverhandlung in Sachen Judd Blake? Dafür, daß ‚Resilient‘ nur eine mittelmäßige EP war, hat sie hier doch ordentliche 8 von 10 Punkten erreicht. Ich bin auch kein „Metal Shirts zur Show Träger“, der von Herrn Blake betrogen wurde. Abgesehen davon war/ist Nachtmystium eine Band bestehend aus mehreren Musikern und nicht ausschließlich nur aus dem „bösen Buben“ Judd Blake. Ich höre die Musik von der Band(!) Nachtmystium und mag sie sehr gerne. Mich interessiert auch „nur“ die Musik und nicht das Leben oder die Vergangenheit von Herrn Blake. Das geht mich auch wirklich nichts an. „Man sollte nicht immer alles glauben, nur weil es in der Zeitung steht.“
„Die meistgehasste Person im BM“ würde ich so nicht sagen. Blake hat halt immer und immer wieder gezeigt dass man mit ihm keine Geschäfte machen sollte. Das haben nicht nur Century Media feststellen müssen, sondern als Nachtmystium komplett an die Wand gefahren war auch jeder der bei Ascension Monuments Media bestellt hatte. Aber dass sollte ja mittlerweile eigentlich alles bekannt sein.
Das Prophecy nun vollends auf diesen Kontroversen aufbaut um Blake zu vermarkten ist meiner Meinung nach nur schädlich für den Ruf von Prophecy, aber auch ein Zeichen dass das Label mittlerweile auf „schlechte Publicity ist auch Publicity“ setzt. Gibt ja mit Orplid, Solstice, Vrimuot, etc. einige andere Beispiele in letzter Zeit wo man sich als „unpolitisches Label“ durchaus sehr politisch positioniert.
Aber gut, muss Prophecy selbst wissen, und es scheint ja alles noch gewinnbringend zu sein. Menschlich und Musikalisch bin ich bei Nachtmystium schon lange raus.
>„schlechte Publicity ist auch Publicity“
Was ja in Fällen wie diesen auch stimmt. Manche sehen Listen mit Bands die man nicht hören sollte als Einkaufshilfe. Den meisten wird’s aber vermutlich einfach egal sein, im Ausland noch mehr als in Deutschland.
Ich lese hier seit knapp 20 Jahren die Reviews, hatte mich aber zuvor nie angemeldet, geschweige denn einen Kommentar verfasst. Dieser Verriss des neuen Nachtmystium-Albums erbost mich aber. Man kann von Judd Blake halten was man will, eine 3/10 ist dieses Werk aber mitnichten. Persönliche Animositäten sollten bei einem Kritiker eher zurück gestellt werden, wie ich finde. Das waren meine 2 Cents dazu.
Habe noch nie von dieser band gehört,aber das was ich höre holt mich ab…mal schaun was die alten alben können…
habe gestern das Album bekommen. Aus den Bewertungen werde ich nicht so ganz schlau.
Entweder hat man mit dem Genre ein Problem oder mit der Person hinter der Band?! Was isses?