Nachtmaer - Van De Mare Bereen

Review

NACHTMAER ist ein belgisches Projekt, das sich im atmosphärischen Black Metal verordnet und nun sein Debütalbum „Van De Mare Bereen“ veröffentlicht, was auf Deutsch soviel wie „Von der Maere verfolgt“ bedeutet. Vier überlange Songs erwarten euch, jeder davon wurde mit einem anderen Sänger eingesungen, musikalischer Mastermind ist Snoodaert, welcher eigentlich Wim Callebaut heißt und ansonsten noch mit der Black-Metal/Sludge-Kapelle KLUDDE musiziert.

NACHTMAER vertonen Alpträume

Der Nachtmahr ist ein mythologisches Wesen, das sich nachts auf deine Brust setzt und die Albträume verschafft. Das Konzept des Albums behandelt verschiedene Aspekte dieser Legende und setzt sich mit Themen wie dem Träumen, Schlafparalyse oder der Succubus auseinander. Musikalisch wird traditioneller Black Metal mit atmosphärischer Schlagseite gespielt, dessen Sound in der zweiten Welle des Black Metals verwurzelt ist.

An genau diesem Sound gibt es nichts zu meckern, denn auch wenn die zweite Schwarzmetall-Welle nun auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, so hat man sich bei NACHTMAER für einen zeitgemäßen, aber dennoch organischen Sound entschieden, der druckvoll ist, aber doch diesen gewissen Old-School-Spirit atmet. Das Konzept der vier Sänger ist spannend, fällt im Gesangskonzept auf Grund des Genres aber nur bedingt auf. Einzig der Gesang des finalen Stücks „De Drievoudschart“ hebt sich doch recht deutlich von den anderen ab.

Dank der Sprachbarriere verstehen wir vom lyrischen Konzept relativ wenig, am meisten hängen bleiben jedoch die letzten beiden Stücke, welche insgesamt intensiver wirken. Handwerklich wurde hier viel richtig gemacht, auch die optische Gestaltung und die in heutigen Zeiten ungewöhnliche Release-Politik einer extra Promo-CD, einer regulären Ausgabe, einer limitierten Ausgabe im kultigen DVD-Amaray und einer MC für die Bandsalat-Fans ist bemerkenswert.

„Van De Mare Bereen“ ist ein solides Debüt

Für Black-Metal-Fans ist NACHTMAERs Debütalbum eine runde Sache, wer sich tiefer mit der Materie beschäftigen will, kann hinter der Fassade ein in sich geschlossenes, schlüssiges Konzept entdecken, was das Werk zu einer spannenden Albtraum-Geschichte mit Potential für künftige Veröffentlichungen macht.

06.01.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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