
Reichlich obskur wird es mit NACHTHEEM und daher hätten sie auch gut in die nächste Ausgabe unserer Kolumne “Those Of The Unlight” gepasst. Abgesehen davon, dass NACHTHEEM aus den Niederlanden sind, ist nichts bekannt über die Band. Außer, dass “Nacht Zij Met Ons …” eigentlich das erste Demo der Truppe ist, das voriges Jahr erschien und nun über Terratur Possessions mit einem Remaster versehen neu aufgelegt wird.
NACHTHEEM: Überraschung aus den Niederlanden
Dabei ist der anonyme Haufen – oder ist es vielleicht eine Ein-Personen-Band? – nicht nur eine der angenehmsten Überraschungen des Black-Metal-Frühlings, sondern liefert auch eine der interessantesten Veröffentlichungen aus dem in den letzten Jahren ohnehin enorm stark gewordenen Nachbarland. Man kann sich “Nacht, Zij Met Ons …” etwa als eine Mischung aus FLUISTERAARS und PAYSAGE D’HIVER, wenn diese ein richtiges Studio benutzen würden, vorstellen. Das Promosheet will auch noch ULVER und VEMOD in der Musik hören, was bezüglich der sehnsuchtsvollen Stimmung richtig ist, jedoch agieren NACHTHEEM viel weniger schöngeistig als vor allem letztere, viel mehr im traditionellen Geist des Black Metal.
Die Riffs und Ideen der vier Songs – drei herkömmliche Stücke und ein Ambient-Track – könnte man theoretisch zwar alle schon mal irgendwo gehört haben. Jedoch ist “Nacht, Zij Met Ons …” mit Überzeugung und Geschick performt, sodass dieser Umstand eher für den angenehmen Nostalgie-Faktor sorgt. Die 37 Minuten haben zwar einen relativ ruhigen, meditativen Charakter, ziehen sich aber nicht unnötig in die Länge, sodass die Platte genau erreicht, was sie will.
“Nacht, Zij Met Uns …” erreicht, was es will
Egal, ob das alles originell ist oder nicht: NACHTHEEM ist ein stimmungsvolles und kurzweiliges Underground-Album gelungen, dass zwar nicht so ganz zur Frühlingssonne vor den Fenstern passen will, aber bei verschneiten Waldspaziergängen im nächsten Winter sicher ordentlich kickt. Man sollte die Band im Auge behalten, denn das Demo war bestimmt nur der Anfang.
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