Nachtgeschrei - Am Rande Der Welt

Review

Galerie mit 21 Bildern: Nachtgeschrei auf dem Summer Breeze Open Air 2017

Gehörte NACHTGESCHREI in den letzten Jahren zu der wohl meistgehypten Band des Mittelaltergenres, blieben die Kritiken unserer erlauchten Redaktion zu den Veröffentlichungen des Achters bisher eher resignierend. In Anbetracht dessen wirkt es auch wie ein sehr schlechtes Zeichen, dass die neue Platte „Am Rande Der Welt“ nur ganze elf Monate nach dem Label-Debüt „Hoffnunfsschimmer“ hinterhergeschoben wird. Denn unabhängig von der tatsächlichen Qualität der Band, darf nie vergessen werden, dass mit so einem Zeitplan auch schon größere Truppen übel auf die Schnauze gefallen sind.

Zu meiner großen Überraschung geht die Platte am Anfang aber richtig ab wie ein Schnitzel. Nach dem okayen, aber etwas zu langen Intro „Fiur“, rockt „Muspili“ ein Dudelsack-Riff aus der Röhre, das auch SALTATIO MORTIS oder IN EXTREMO liebend gerne auf einem ihrer Alben haben würden. Die Stimme von Sänger Hotti ist zwar immer noch ein ziemliches Ärgernis, aber immerhin bewältigt er nun auch schwierigere Gesangslinien ohne einen Ton zu verpatzen. Weiter gehts mit „Herz aus Stein“ und dem etwas epischeren „Fernweh“, die sich ebenfalls als hochklassige Songs auszeichnen können und später noch bei den Highlights des Albums um die folkigen „Lauf!“ und „Wahrheit“, sowie die düstere Abschlussnummer „Glut in euren Augen“ erweitert werden.
Und wenn man beobachtet, dass damit die Hälfte der Lieder als durchaus gelungen zu bezeichnen sind, muss man auf jeden Fall von einem Qualitätsanstieg verglichen mit den letzten Veröffentlichungen sprechen. Dazu trägt aber natürlich auch die erstklassige Produktion bei, die Massacre-Records-typisch großen Wert auf richtig fette Klampfen legt und definitiv für den rockigen Charme der Platte mitverantwortlich ist. Nichtsdestotrotz müssen aber auch die schlechten Seiten des Rands der Welt erwähnt werden, die zum Beispiel in „Nur ein kleines Stück vom Himmel“ viel zu lange vor sich hindudeln oder in „Der Totmacher“ schlichtweg nerven.

So bleibt eine gute Platte übrig, die die Band auf jeden Fall ein gutes Stück nach vorne bringt, jedoch gleichermaßen an alten Symptomen krankt. Nicht nur, dass ich Hottis Gesang für wirklich destruktiv halte, auch klingt alles noch ein wenig zu gleich und uninnovativ, um tatsächlich mit rockbasierten Mittelaltergrößen wie SALTATIO MORTIS mithalten zu können. Mit dieser Band ist in Zukunft zwar definitiv zu rechnen, aber bis dahin müssen noch einige Schritte gemacht werden.

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16.03.2009

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