Nachash - Phantasmal Triunity

Review

Im April wollten Shadow Kingdom Records „Phantasmal Triunity“, das Full-Length-Debüt der norwegischen Orthodox Black Metaller NACHASH, als CD und Tape herausbringen, im Juni als digitale Version und auf Vinyl. Warum es damit nicht geklappt hat, darüber schweigen Internet und Promo-Zettel – aber was lange währt und so. Anfang August 2018 ist „Phantasmal Triunity“ dann endlich erschienen. Die Frage: Hat sich das Warten gelohnt?

Norwegen + Orthodoxie + Death + Groove = NACHASH

Ja, hat es! NACHASH hopsen im direkten Vergleich mit ihrer „Conjuring The Red Death Eclipse“-EP von 2015 keine stilistischen Sprünge. Allerdings auch keine qualitativen: „Phantasmal Triunity“ atmet den Begriff „Debüt“ genauso, wie die drei Jahre alte EP. Noch immer spielen die drei Herren aus Oslo finster-orthodoxen Black Metal mit hörbar norwegischer Schlagseite, auch ein bisschen Death-Metal-Einfluss verkennen NACHASH nicht. Das Ergebnis klingt wie das in einer satanischen Orgie entstandene Liebeskind von unter anderem KAOSRITUAL, ONE TAIL, ONE HEAD und mittleren RAGNAROK, kommt dabei aber nicht ohne Eigenständigkeit ums Eck. Damit gewinnen sie nicht die goldene Krone der Innovation – aber Spaß bereiten sie ihren Hörern durchaus, wenn diese auf Todes-, Okkultismus- und Finsterniskram können. Zumal das norwegische Trio oft einen netten Groove auspackt, der dem Material zusätzliche Mitnickbarkeit verleiht.

„Phantasmal Triunity“ ist weder Fleisch noch Fisch

Nun fehlt NACHASH noch die letzte Konsequenz. „Phantasmal Triunity“ möchte entweder ein bisschen zu viel sein, oder die verantwortlichen Musiker sind sich ob der geplanten Ausrichtung noch nicht einig. Fakt ist: Weder breitet das Album jene finster-morbide Atmosphäre aus, die notwendig wäre, wenn es ein orthodoxes Black-Metal-Album sein sollte. Noch packt es melodisch so sehr, wie man es von einem Norwegeralbum erwarten würde. Und auch das kontrollierte Chaos aus dem Black/Death-Bereich fehlt. Dementsprechend sitzen NACHASH mit ihrem Debütalbum zwischen den Stühlen, sie brutzeln damit weder Fleisch noch Fisch. Trotzdem sollte man das Trio aus Oslo spätestens mit „Phantasmal Triunity“ für die Zukunft auf dem Schirm haben.

31.08.2018
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