Naam - The Ballad Of The Starchild

NAAM aus Brooklyn liefern nach ihrem selbstbetitelten Debut, das noch im Doom-Sektor verwurzelt war, mit „The Ballad Of The Starchild“ einen hochpsychedelischen Krautrock-Bastard ab und machen dabei vor so ziemlich nichts, was das weite Feld des Psychedelischen abgibt, halt. Dabei erweist sich die Band als ziemlich einfallsreich und siedelt sich irgendwo im weiten, wabernden Umfeld charmanter Hippie-Ästhetik, verklärter Altrock-Anklänge und schalkiger Klangspielereien an.

Mit seinen knapp 26 Minuten ist „The Ballad Of The Starchild“ schneller vorüber, als es ins Ohr gedrungen ist. Was es dann aber doch schafft, sich da ins Gehör zu schlängeln, weiß insgesamt sehr zu gefallen. Da gibt es unter anderem herrlich wehmütige, stilvoll mit Effektgefuchtel angereicherte Akustiknummern wie den Opener „Sentry Of Skies“, zerfahren dahindümpelndes Material mit sinistren Noten („Lands Unknown“) oder den BLACK-SABBATH-geschwängerten, mit zehn Minuten fast schon überlangen Psychedelic-Rock-Leckerbissen „The Starchild“ zu hören. Dabei agieren die fünf Musiker sehr überzeugend und vermitteln jederzeit das Gefühl, sich auf sicherem Terrain zu befinden. Woran die EP als Gesamtwerk etwas kränkelt, ist das Zusammenwirken der einzelnen Lieder. Zu zerfahren, zu inkohärent, zu sprunghaft wirkt das Album als Ganzes, sodass man als Hörer von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten hat, dem Hippiezug zu folgen.

„The Ballad Of The Starchild“ ist ein vielversprechender Vorgeschmack und als solcher garantiert den einen oder anderen Durchlauf wert. Wer für Doom, Psychedelic, Stoner Rock und/oder experimentelle Musik etwas übrig hat, wird mit dieser EP kaum falsch liegen können. Ob NAAM den Appetit, den sie schüren, auch stillen werden können, wird sich noch zeigen. Ich für meinen Teil wage das sehr zu hoffen!