Naam - Naam

So ganz taufrisch ist das selbstbetitelte Debütalbum der New Yorker NAAM nicht. Bereits 2009 erschienen, schafft es erst dieser Tage den Weg in die heimischen Plattenläden. Sei’s drum, denn das Quartett liefert alles andere als Alltagsware ab.

Grundsätzlich Neues bieten NAAM zwar nicht und auch Vergleiche zu ELECTRIC WIZARD oder einer Truppe wie OM lassen sich leicht ziehen. Das ist aber bei weitem keine Bürde. Ihr Debüt starten die Jungs dann direkt mit dem Mamut-Song „Kingdom“. Über sechzehn Minuten steigert sich der Song immer weiter, von einer noisgien Geräuchskulisse, über schwere Doom-Riffs hin zum Einsetzen des zunächst gewöhnungsbedürftigen, dann aber umso charmanteren Gesangs. Ein gelungener Auftakt, aber eine Geduldsprobe für den unerfahrenen Hörer. Aber NAAM fahren auch in der Folge kein leicht verdauliches Tütensüppchen auf, sondern bedienen sich aus den verschiedensten Töpfen. Es gibt Stoner-Rock Einlagen, schweren Doom, ein bisschen Psychedelic Rock, und auch die ein oder andere feine Melodie findet ihren Platz auf dem Speiseplan. Als wahrer Hinhörer wäre noch „Frosted Tread“ zu bezeichnen, der sich durch seine düstere Stimmung und den dramatischen Aufbau zu meinem Favoriten entwickelt hat. Überraschen können NAAM auch, denn im Abschluss „Black Ice“ blasen die Jungs plötzlich ein Doublebass-Feuerwerk ab, das einem die Sprache verschlägt – absolut gelungen.

Warum es für NAAM trotzdem nicht zu den Höchstnoten reicht? Das ist ganz einfach, das  Debüt ist wirklich sehr faszinierend, hat aber auch seine nicht komplett umwerfenden Stellen und ein, zwei Songs die man nicht immer wieder hören muss. Nichtsdestotrotz haben die New Yorker ein ziemlich faszinierendes Debütalbum abgeliefert, das durch Vielseitigkeit, Experimentierfreude und das Gefühl für wahre Momente überzeugt.