Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Eigentlich nicht und trotzdem kommt es mir so vor, als ob MYSTIC PROPHECYs „Satanic Curses“ gerade in meinem Player ausrotiert hätte und dabei ist es schon wieder über eineinhalb Jahre her, dass die deutsch-griechische Combo uns mit diesem hervorragenden Power Metal-Inferno überrascht haben. Doch Gott sei Dank bleibt die Zeit auf unserer lieben Mutter Erde nicht stehen und somit steht auch wieder einmal ein neuer Output der Gruppe an. „Fireangel“ nennt sich das gute Teil, das die traditionelle Linie der Musiker einwandfrei weiterführen kann.
Nach den wirklich grandiosen Alben „Savage Souls“ und dem eben erwähnten „Satanic Curses“ kommt nun bereits schon das sechste offizielle Album auf den Markt und ich kann gleich vorneweg verraten, dass sich die Jungs wieder einmal selbst übertroffen haben. Nachdem der Vorgänger eher die härtere Schiene gefahren ist, haben MYSTIC PROPHECY dieses Mal versucht, etwas mehr Abwechslung und noch göttlichere bzw. teuflischere Melodien einzubauen. Gesagt, getan – „Fireangel“ erblickt das Licht der Welt. MYSTIC PROPHECY bieten auf dem Silberling, der ganze elf Tracks beinhaltet, hochklassigen Power Metal der etwas härteren Gangart. Hier wird nicht progressiv gefrickelt und von Eunuchen-Gesängen schon überhaupt kein Gebrauch gemacht. Fronter R.D. Liapakis kann mit seinem Organ ein weiteres Mal hundertprozentig überzeugen, denn seine Stimme kommt variabel und total eigenständig daher. Mit seiner etwas rauen Vokalleistung gehört er mit Sicherheit zum Hauptkapitel dieser tollen Band.
„Fireangel“ kann von vorne bis hinten überzeugen. Angezogene Handbremse ist hier nicht, auch wenn es den Gesamteindruck der Platte vielleicht noch ein wenig aufgepeppt hätte, wenn sich noch der ein oder andere Midtempo-Track drauf geschlichen hätte, aber man kann ja nicht alles haben?! Und warum auch? MYSTIC PROPHECY geben Vollgas und werfen dem Hörer mit „Across The Gates Of Hell“ einen rapiden Opener vor die Füße. Die Lyrics des Titeltracks möchte man sofort mitsingen, während man bei „Revolution Evil“ ganz darauf vergisst auf die Texte zu hören, weil sich die Haare einfach so schön dazu schütteln lassen…
Wider Erwarten haben sich MYSTIC PROPHECY noch einmal gesteigert und legen eine, der „Savage Souls“ qualitativ ebenbürtige Platte ab, die dem gestandenen Power Metal-Fan als Pflichtkauf ans Herz gelegt werden muss. MYSTIC PROPHECY machen Schluss mit melodischen Schlager-Metal-Melodien, mit denen ihre Genre-Kollegen immer wieder auftauchen und zeigen mit „Fireangel“ wo der melodiöse Hammer hängen muss!
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